Schnäppchen-Kunst für Gemeinden

BITBURG. Das Bitburger Bildhauer-Symposium ist nun auch offiziell eröffnet. Die acht Künstler aus Deutschland, Polen, Belgien, China und Japan werden noch zwei Wochen lang an ihren Werken aus Eifeler Sandstein arbeiten.

 Kunst macht Spaß: Die Skulptur des Chinesen Fu Zhongwang ist eine von acht, die beim Bitburger Bilderhauer-Symposiums enstanden sind, das am Dienstag offiziell eröffnet wurde.Foto: Angelika Koch

Kunst macht Spaß: Die Skulptur des Chinesen Fu Zhongwang ist eine von acht, die beim Bitburger Bilderhauer-Symposiums enstanden sind, das am Dienstag offiziell eröffnet wurde.Foto: Angelika Koch

Die Wellen der Skulptur, an der Daniel Bragoni beim Bitburger Bildhauer-Symposium arbeitet, nehmen die Maserung des Eifeler Sandsteins auf. Auch wenn noch zwei Wochen Arbeit vor den acht Künstlern liegen, die in industrie-romantischer Umgebung zwischen Eissporthalle, Bahngleisen und Brauerei arbeiten, zeigt sich schon jetzt, dass das Werk des in Luxemburg aufgewachsenen Italieners, der inzwischen in Belgien lebt, eines der weniger sperrigen Ergebnisse des Symposions sein wird, das am Dienstag offiziell eröffnet wurde. Symposium geht in heiße Phase

Deshalb dürften beim Anblick dieser Skulptur vor allem viele Alsdorfer aufatmen. Denn dort hatte der Gemeinderat größte Sorge, dass das Objekt, das voraussichtlich im Spätsommer auf am Nimstalradweg auf der Gemarkung des Ortes aufgestellt wird, nicht dem örtlichen Kunstverständnis entsprechen könnte. Die sanfte Eingängigkeit, die Bragonis Werk jetzt schon zeigt, dürfte diesem Anspruch allerdings gerecht werden, auch wenn die Alsdorfer nicht wie gewünscht Einfluss auf die Auswahl "ihrer" Skulptur nehmen konnten. Nachdem die Bildhauer schon seit zwei Wochen im Süden der Stadt gehämmert, geschliffen und gemeißelt haben und bei einer Tour auf dem Nimstalradweg Ende vergangener Woche die Standorte der einzelnen Werke festgelegt worden sind, geht das Symposion mit der offiziellen Eröffnung in seine zweite und optisch entscheidende Phase. Beachtlich bei diesem ersten gesellschaftlichen Ereignis auf dem Platz an der Eissporthalle war der angenehme Kontrast zwischen der eher unwirtlich anmutenden Umgebung und der entspannt-heiteren Atmosphäre, zu der Sonne, die sicht- und spürbare kreative Kraft der künstlerischen Arbeiten sowie Bier und Büffet gleichermaßen beitrugen. Entsprechend inspiriert wirkte der Sprung von Bürgermeister Joachim Streit auf einen der Biertische, der damit für 15 Minuten zur Rednerbühne wurde. Ein Gedicht aus Japan, eine Anekdote vom Fu Zhongwang, dem chinesischen Bildhauer, der bei einem Ausflug nach Echternach zufällig einen seiner rund eine Milliarde Landsleute traf, den er aus seiner Schulzeit kannte und eine knappe Zusammenfassung der Genese des Bitburger Bildhauersymposiums: Die Eröffnungsrede war kurz, unterhaltsam und damit der Stimmung angemessen. Ähnlich knapp und knackig stellte der Lünebacher Künstler Christoph Mancke seine sieben Kollegen vor, mit denen er in Bitburg Kunst für den Radweg schafft, und verwies darauf, dass acht Skulpturen für 125 000 Euro - so viel kostet das Symposion - ein echtes Schnäppchen für die beteiligten Gemeinden sind.

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