Schnapstour auf B 51

BITBURG. (red) 22 Tonnen Mandarinen warten in einem Sattelzug auf die Weiterfahrt nach Litauen: Die Fahrer des LKW sind betrunken.

Weil er in Schlangenlinien über die B 51 fuhr, war der Sattelzug mit den in Spanien geladenen Früchten am Sonntag einer Polizeistreife aufgefallen (der TV berichtete). Die Beamten baten den litauischen Fahrer zum Alkoholtest. Ergebnis: Stattliche 2,8 Promille. Weil der Beifahrer ebenfalls "unter Alkohol stand", sich aber gegen einen Test zur Wehr setzte, unterbanden die Beamten kurzerhand die Weiterfahrt des Sattelschleppers. Am Montag meldete die Polizeiinspektion (PI) Bitburg weitere Einzelheiten: "Für die Straftat des Fahrers wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro festgesetzt. Bis jetzt konnte diese Sicherheitsleistung nicht beigebracht werden." Kein Wunder, denn die beiden Brummi-Fahrer geben das Geld offensichtlich an anderer Stelle aus: für alkoholischen Nachschub. So staunten die Polizeibeamten nicht schlecht, als sie bei ihren weiteren Ermittlungen am Montagmorgen die beiden Männer "immer noch oder schon wieder alkoholisiert" und kaum ansprechbar vorfanden. Für die Polizei ein klarer Fall: "Die Weiterfahrt konnte daher auch am Montagmorgen noch nicht gestattet werden. Nun warten die 22 Tonnen Mandarinen auf den Weitertransport nach Vilnius/Litauen". Später stellte sich dann noch heraus, dass Fahrer und Beifahrer weitere polizeiliche Einsätze ausgelöst hatten. So war am Sonntagabend gemeldet worden, dass eine Person bei Schneetreiben nur leicht bekleidet und in Hausschuhen auf der B 51 unterwegs sei. Die Person war - man ahnt es - der LKW-Fahrer, der unterwegs war, um sich Alkohol zu besorgen. "Der Fahrer hat mittlerweile eine halbe Flasche Schnaps nachgeschüttet und ist betrunkener als am Vormittag", registrierte ein Polizeibeamter am Sonntagabend. "Ob und wann der Beifahrer nüchtern wird und die Gewähr bietet, wieder sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können, scheint derzeit noch nicht absehbar", stellt die Bitburger Polizei einstweilen fest. Und: "Wir werden die Mandarinen wohl bald auf dem Markt anbieten."

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