Schneiders Sorgen legitim

Der Neuerburger Verbandsgemeindebürgermeister Norbert Schneider hat bei der Neubesetzung der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses die Initiative ergriffen (der TV berichtete). Während die Klinik-Leitung diesen Vorstoß kritisiert, bekommt Schneider nun Rückendeckung von der Unabhängigen Bürgervertretung (UBV), der Fraktion im VG-Rat Neuerburg.

Neuerburg. (dj) "Das Krankenhaus Neuerburg ist ein überaus wichtiger Bestandteil unserer Infrastruktur. Ihr Erhalt und ihre Zukunftsfähigkeit ist allen Menschen in der Region Neuerburg und weit darüber hinaus ein Herzensanliegen", erklärt die UBV in ihrer schriftlichen Stellungnahme. Dass sich nun VG-Bürgermeister Schneider eingemischt hat und er sich für den Trierer Sportmediziner Dr. Martin Hunger als Nachfolger des Chirurgen Dr. Zahar Sayar ausgesprochen hat, hält die Fraktion für angebracht: "Dass Schneider sich Sorgen macht und dies jetzt öffentlich äußert, muss nachdenklich stimmen." Schneider habe kein Interesse daran, das Neuerburger Krankenhaus "tot zu debattieren". Es wachse zurzeit die Sorge, "dass hinter den Kulissen doch nicht alles so glatt und gut läuft, wie Geschäftsleitung Marienhaus GmbH und Stadt Neuerburg uns das suggerieren".Fürchtet Krankenhaus Bitburg um seine Patienten?

Die UBV hinterfragt derzeit, was noch von den Erfolgsmeldungen von Ende des Jahres über die Zukunft des Neuerburger Krankenhauses Bestand hat. Damals war die Vereinbarung getroffen worden, dass es 40 Betten für Wachkoma-Patienten und etwa die gleiche Zahl für Chirurgie und Innere Abteilung geben sollte. Der entsprechende Vertrag ist laut der Unabhängigen Bürgervertretung bis heute nicht unterzeichnet. Warum auf das Angebot von Dr. Hunger, die Chirurgie im Neuerburger Krankenhaus zu übernehmen, so zurückhaltend reagiert werde, gibt der Fraktion im VG-Rat Anlass zum Nachdenken und zur Spekulation: "Wäre es möglich, dass das Bitburger Krankenhaus um seine Patienten fürchtet?" Ihrer Meinung nach läuft es beim Ringen um das Neuerburger Krankenhaus alles andere als rund: "Deshalb ist es legitim, dass Bürgermeister Schneider seine Sorgen der Bevölkerung mitteilt und er sich aktiv zu ihrem Wohl einmischt."

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