Schnelle Sanierung bleibt die Ausnahme

BITBURG. So schnell wie der Umbau des ehemaligen Kaufhauses Mertes geht es nicht immer zu bei der Stadtsanierung. Zwei Monate nach Baubeginn eröffnet das Optik-Unternehmen Fielmann dort heute eine Filiale. Ein Teil der bisher rund 250 in Bitburg abgeschlossenen Modernisierungsverträge mit Grundstückseigentümern harren noch der Umsetzung.

Stadtsanierung ist ein langwieriges Geschäft. Nur selten werden die Verträge über die Modernisierung von bestehender Bausubstanz so schnell umgesetzt wie am Petersplatz. Im Frühjahr wechselte das Gebäude seinen Besitzer. Sogleich wurden Pläne für einen Umbau ausgearbeitet, die ab November umgesetzt wurden, sagt Architekt Jürgen Port. Auch wenn sich die Außenansicht des Gebäudes sehr verändert hat, hätten sich die Arbeiten als gar nicht so schwierig erwiesen. Die größte Herausforderung sei laut Port der enge Zeitplan gewesen. Dass alles fristgerecht fertig wurde, sei der guten Arbeit der Handwerker und der Planer der Optik-Kette Fielmann zu verdanken. Die bisher bereits in Trier und Wittlich vertretene Firma bietet ihren Service und ihre Produkte nun auch in Bitburg an (der TV berichtete). Auf einer Gesamtfläche von 147 Quadratmetern kümmern sich sieben Mitarbeiter um die Kunden. Bis zu 20 Prozent Förderung durch die Stadt

Für Mieter weniger wichtig als für Bauherren ist die finanzielle Unterstützung, die die Stadt für die Umbauarbeiten gewährt. Für diesen Zuschuss gibt es mehrere Voraussetzungen: Das zu sanierende Gebäude muss innerhalb eines der städtischen Sanierungsgebiete liegen, und Stadt und Hauseigentümer müssen einen Modernisierungsvertrag abschließen. Zudem müssen die Sanierungsarbeiten anerkannt werden. "Für einen gewöhnlichen Hausanstrich zahlen wir keinen Zuschuss", sagt Friedbert Mayer von der Stadtverwaltung Bitburg, der den Umbau des Hauses am Petersplatz als gelungenes Beispiel für Sanierung bezeichnet. Seit gut 20 Jahren wird in Bitburg Stadtsanierung betrieben, zehn bis 15 Jahre besteht normalerweise ein Sanierungsgebiet. Bisher wurden mehr als 250 Modernisierungsverträge über Arbeiten an mehr als 130 Gebäuden abgeschlossen. Grundstücksbesitzer bekommen für die Modernisierung von Gebäuden Zuschüsse von bis zu 20 Prozent. Rund 2,5 Millionen Euro sind so bisher zusammengekommen. "Diese Summe beinhaltet abgeschlossene und laufende Maßnahmen", sagt Mayer. Im Plan stehen 915 000 Euro für Häuser im Bereich nordöstliche Alstadt, 675 000 Euro für die südöstliche Altstadt, 473 000 für den Bereich Beda-Platz, bisher 346 000 Euro für die westliche Altstadt und 52 000 Euro für Gebäude im Bereich an der Kölner-/Dauner Straße. In den vergangenen Jahren wurden außerdem auf Grundlage städtebaulicher Rahmenpläne mehr als 50 Ordnungsmaßnahmen von der Stadt vorgenommen: Straßen, Wege und Plätze wurden ausgebaut, Bauwerke abgerissen. Wo es Zuschüsse gibt, da fordert die Stadt auf der anderen Seite wieder Geld ein. Die Besitzer von Grundstücken müssen Ausgleichsbeiträge für den wegen der Stadtsanierung gestiegenen Bodenwert zahlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Hauseigentümer sein Gebäude hat sanieren lassen oder nicht.

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