Schnellere Anbindung an die Datenautobahn

Das Internet ist auch im Eifelkreis nicht mehr wegzudenken. Aufgrund fehlender DSL-Verfügbarkeit können jedoch vielfach keine schnellen Verbindungen aufgebaut werden. Über alternative Zugangsmöglichkeiten wurde beim "Breitband-Dialog" in Irrel informiert und diskutiert.

 Keine Spur von schnellem Internet: In einigen Gemeinden der Region ist bislang kein Breitbandanschluss verfügbar. Statt lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen, bleibt der Computer dort auch schon mal ausgeschaltet. TV-Foto: Jens Klein

Keine Spur von schnellem Internet: In einigen Gemeinden der Region ist bislang kein Breitbandanschluss verfügbar. Statt lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen, bleibt der Computer dort auch schon mal ausgeschaltet. TV-Foto: Jens Klein

Irrel. (jk) Schnelle Internetverbindungen seien eine "unverzichtbare Standortvoraussetzung für Unternehmen", sagte Roger Graef, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Er forderte deshalb für Orte, an denen "übliche Anschlussmöglichkeiten versagen", die Entwicklung neuer Lösungen.Armin Kraus von der Deutschen Telekom AG nannte die große Entfernung zu den Vermittlungsstellen als Grund für die teilweise schlechte DSL-Verfügbarkeit in ländlichen Gegenden. Gleichzeitig wies er auf den permanenten Netzausbau durch die Telekom hin. Alternative: Funk oder Satellit

Derweil stellte der unabhängige Experte Gunnar Schwarz den etwa 80 Zuhörern, die aus dem gesamten Kreisgebiet angereist waren, kabellose Alternativen per Funk oder Satellit vor: Im Gegensatz zur flächendeckend verfügbaren Datenübertragung aus dem Weltall müsse für Funklösungen in eine sogenannte Backbone-Leitung, die Verbindung zwischen der betroffenen Gemeinde und dem weltweiten Datennetz, investiert werden. Das technisch unkomplizierteste Verfahren sei in vielen Fällen bereits umsetzbar, wenn Interesse von rund 20 Kunden bestehe.Rudolf Markschläger, zuständiger Niederlassungsleiter der Vodafone D2 GmbH, bezeichnete unterdessen den UMTS-Standard als "Funktechnologie, die absolut konkurrenzfähig zum Festnetz ist." Das Unternehmen habe damit in der Eifel-Gemeinde Feuerscheid ohne Fördergelder erfolgreich schnelles Internet realisiert.Wo Anbieter dies nicht bewerkstelligen können, ohne Verluste einzufahren, besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung (siehe Extra). Hierzu solle im Frühsommer ein Förderprogramm in Kraft treten, in dem fünf Jahre lang jährlich zwei Millionen Euro bereitgestellt werden, sagte Gerald Wiesch von der Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz.Der Austausch mit den kommunalen Akteuren war beim "Breitband-Dialog" von großer Bedeutung. Fragen und Anregungen dienen der Initiative zur Verbesserung ihres Maßnahmenplans. Überdies haben die anwesenden Anbieter verschiedene Anfragen zu konkreten Projektideen in der Region erhalten.EXTRA Ein gemeinsames Förderprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums soll die Wirtschaftlichkeitslücken bei der Umsetzung von Breitband-Projekten im ländlichen Raum schließen. Es gleicht den Fehlbetrag aus, der einem Anbieter entsteht, wenn dieser in ein Vorhaben investiert, das nicht vollständig durch neu gewonnene Kunden finanziert werden kann. Während das Förderprogramm 60 Prozent der Wirtschaftlichkeitslücke finanziert, kommen die Gemeinden für die verbleibenden 40 Prozent selbst auf. Zur Auswahl des geeigneten Anbieters müssen sie vorher eine Ausschreibung durchführen. Weitere Informationen bei der Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz unter 06131/16-2124. (jk)

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