Schönes Wochenende unfreiwillig verlängert

LAHR/GEROLSTEIN. (cus) Verspätungen von Zügen haben am Sonntagabend auf der Eifelstrecke zu Verwirrungen und langen Wartezeiten geführt. Betroffen waren auch Mitarbeiterinnen einer Drogeriemarktkette aus der Region Trier.

Claudia Dondelinger aus Lahr und sieben Kolleginnen sind am Freitag zu einem Betriebsausflug nach Düsseldorf gestartet. Erstes Problem bei der Rückreise am Sonntag: Die Regionalbahn nach Köln hat 15 Minuten Verspätung und fährt von einem anderen Gleis ab. Dadurch verpassen die Reisenden den Anschlusszug in Köln und müssen den nächsten nehmen. Wegen Gleisarbeiten zwischen Gerolstein und Kyllburg werden dort Busse eingesetzt. Doch kurz vor Gerolstein erfahren die Reisenden, dass der letzte Bus schon weg ist. Deshalb sollen die Kunden Taxischeine bekommen. Der Bahnbedienstete in Gerolstein weiß aber nichts von dieser Zusage.Nur ein Zufall vereint Vater und Sohn

"40 Leute auf dem Bahnhof in der Kälte, die Toiletten wegen Renovierung geschlossen, ein ständiges Hin und Her", erinnert sich Claudia Dondelinger. Nach eineinhalb Stunden taucht schließlich ein Bus auf, der die Fahrgäste nach Kyllburg bringt - laut Dondelinger allerdings mit sehr riskantem Fahrstil. Zum Glück kann sie ihren Mann per Handy verständigen, der schon drei Stunden zuvor am Bahnhof Bitburg-Erdorf gewartet hat. Dort macht Josef Dondelinger einen warteten Vater auf die neue Situation aufmerksam, der seinen zwölfjährigen Sohn vom Zug abholen will. Nur durch diesen Zufall erfährt der Vater, dass sein Kind nach Kyllburg gebracht wird. Um 23 Uhr fährt dort schließlich ein Zug nach Trier ab. Der TV hört bei der Deutschen Bahn nach. "Gerade bei Schienenersatzverkehr kann es immer zu Verspätungen kommen", sagt Pressesprecher Oliver Gutheil. Würden Busse oder Züge zu lange warten, würden sich die Verspätungen immer weiter fortsetzen. Immerhin habe der Mitarbeiter richtet gehandelt, einen zusätzlichen Bus zu ordern. Zwar gebe es die Möglichkeit von Taxischeinen, doch Taxis hätten zur Beförderung der 40 Fahrgäste nicht ausgereicht. Kommunikationsprobleme räumt Gutheil ein: "Die Verspätungen tun uns leid. Wir können uns nur entschuldigen, dass es nicht reibungslos funktioniert hat." Claudia Dondelinger und ihre Kolleginnen wollen allerdings schriftlich eine Fahrpreis-Erstattung fordern. Bis dahin bleibt ihnen nur Galgenhumor: "Wer mit der Bahn fährt, erlebt immer etwas. Passenderweise sind wir mit dem Schönen-Wochenende-Ticket unterwegs gewesen."Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns Ihr Thema an thema@volksfreund.de. Wir bringen es voran.

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