Schönheits-Operation am Stadteingang

PRÜM. Der nördliche Stadteingang von Prüm aus Richtung Tafel wird nach und nach sein Aussehen stark verändern. Der Rohbau eines neuen Arzthauses steht bereits, die Peter-Stein-Halle wird derzeit abgerissen.

Seit etlichen Jahren fristet die Fläche unterhalb der Prümer Feuerwache ein karges Dasein. Die ehemalige Werkstatt der Firma Stein am "Johannisborn" fand zunächst noch Nachmieter, steht aber seit dem Umzug des "Auto Color Centers" ins Niederprümer Gewerbegebiet leer. Zwischenzeitlich diente die Halle als Veranstaltungsort bei der ersten Prümer Kneipennacht und der Coyote-Ugly-Party (der TV berichtete). Das konnte jedoch keine Dauerlösung sein. Um so willkommener war die Initiative von Wilhelm Akst, der die Gesamtfläche von rund 2700 Quadratmetern erworben hat. Er betreibt bisher eine Hautarztpraxis im ehemaligen Schulgebäude am Prümer Stadtwald. Gegenüber dem TV hält sich Akst zurück: "Ich sage lieber nichts, denn als Arzt darf ich keine Werbung machen." Doch der Mediziner hat bereits Fakten geschaffen: Am Johannisborn hinter der alten Halle steht der Rohbau seines neuen Praxisgebäudes.Das Ende einer Prümer Tradition

Im Montagnachmittag rollte der Bagger an, um die Halle abzureißen. Am Dienstag standen praktisch nur noch die Stahlträger. "Damit geht ein Stück Prümer Tradition zu Ende", sinniert einer der Bauarbeiter - wobei dem ungenutzten Altbau kaum jemand eine Träne nachweinen wird. Auf der neuen Freifläche entstehen Parkplätze für die Arztpraxis. Aus städtebaulicher Sicht noch wichtiger ist die Zukunft der Teilfläche direkt an der B 265 (obere Tiergartenstraße). Auf dem Grundstück betreibt Klaus Fuxen mit seiner Frau Zilli seit 25 Jahren einen Autohandel, zunächst auch als Pächter einer Aral-Tankstelle. 1984 schloss Aral die Tankstelle, doch die Überreste stehen noch heute - ein nicht eben repräsentativer Stadteingang. Im April war das Dach einer ebenfalls vor Jahrzehnten geschlossenen Tankstelle in der unteren Tiergartenstraße abgerissen worden, was dem Stadtbild zugute kam (der TV berichtete). "Wenn die Gesundheit mitspielt, will ich den Betrieb noch etwa zwei Jahre weiter führen", sagt der 69-jährige Klaus Fuxen. Vermieter Akst habe ihm angeboten, so lange zu bleiben, wie er möchte. Nach TV -Informationen plant Akst mittelfristig auch auf dieser Teilfläche bauliche Veränderungen. Im Klartext: Tankstellen-Dach, Verkaufsraum und Lager werden abgerissen. Was an ihre Stelle tritt, hängt nicht zuletzt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, denn Akst müsste nochmals kräftig investieren. Was mit seinen bisherigen Praxisräumen im Ärztehaus am Stadtwald geschieht, ist noch offen. In dem Gebäude der Gesellschaft "Wohnen am Stadtwald" sind bisher ein Chirurg, ein Internist, ein Krankengymnast und eine Kampfsportschule untergebracht.

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