Schritte in die Zukunft wagen

PRÜM. (kth) Eine Zeitreise durch die mehr als hundertjährige Geschichte des katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) stand im Vordergrund der Mitgliederversammlung des Zweigvereins Prüm im Haus der Kultur (ehemals Konvikt).

"Gesellschaftspolitische Aspekte, sozial-karitatives Engagement, internationale Zusammenarbeit sowie Kirche und christlicher Glauben sind Grundwerte und zugleich tragende Säulen des katholischen Deutschen Frauenbunds." Mit diesen Worten ließ Diözesan-Vorsitzende Beate Born hundert Jahre KDFB-Geschichte Revue passieren. Im Mittelpunkt des Referats stand die soziale und karitative Arbeit in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Prüm. Es war zunächst eine Hand voll beherzter Frauen, die sich im Inflationsjahr 1923, inmitten einer politischen und wirtschaftlichen Krise in Deutschland, unter dem Motto "Einigkeit macht stark" im KDFB zusammenschlossen. Im Jahr 1926 erfolgte die offizielle Gründung des Zweigvereins Prüm, und gleichzeitig wurde die enge Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale in Köln aufgenommen. Bald belief sich die Mitgliederzahl in der Abteistadt auf mehr als 400. Die Liste der Hilfsmaßnahmen in der Notzeit um 1930 ist lang: Zum Beispiel wurde eine Volksküche im St.-Josef-Kloster eingerichtet, eine Schulspeisung in der Volksschule, die Versorgung von bedürftigen Kommunionkindern mit Kleidung, Wäsche und Schuhen sowie Initiativen in der Arbeitslosenhilfe gestartet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren es vor allem die Vorsitzenden Maria Deppe, Anna Hansen, die spätere KDFB-Präsidentin Ursula Hansen, Ursula Holzhäuser und Beate Born, die den Zweigverein Prüm erfolgreich führten. Auch nach 80 Jahren beweise der Zweigverein Prüm Mut zum Aufbruch und wage Schritte in die Zukunft, sagte Diözesan-Vorsitzende Born. Die Aktivitäten und Hilfsmaßnahmen sind keineswegs weniger geworden. Dies verdeutlichte der Tätigkeitsbericht der heutigen Vorsitzenden Martha Trost. Finanzielle Unterstützung Not leidender Kinder in Afrika und Lateinamerika gehörten ebenso dazu wie die Integration türkischer Frauen, Küchenfeenball, Sommerfest, Friedensfahrt nach Frankfurt oder Studienreise ins benachbarte Holland. Seit beinahe 50 Jahren gehört die 75-jährige Elli Hansen dem Zweigverein an und betreute Jahrzehnte lang das Seniorenstübchen im Pfarrheim. Dafür gab es Dankesworte und einen Blumenstrauß. "Der katholische Frauenbund nach Kriegsende in Prüm": Zu diesem Thema hatte Beate Heck ein bühnenreifes Drehbuch geschrieben. Eine achtköpfige Theatertruppe ließ auf der Bühne die historischen Ereignisse mit Charme und Humor noch einmal lebendig werden.

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