Schüler schaffen für Schüler

SCHÖNECKEN/SPEICHER. Mehr als 200 rheinland-pfälzische Schulen beteiligen sich an der "Aktion Tagwerk" zugunsten des Partnerlands Ruanda. Auch die Grund- und Hauptschule Schönecken sowie die Realschule Speicher machen mit.

"Go for Ruanda": Dieser Slogan bewegte vor drei Jahren die Massen. Die Idee war so simpel wie wirkungsvoll: Schüler suchten sich "Sponsoren", die ihnen pro erwandertem oder erradeltem Kilometer Geld zusagten. Allein die Prümer Schulen sammelten damals rund 6000 Euro für Projekte in Ruanda (der TV berichtete).Die Schönecker Schule war im Jahr 2000 dabei und nimmt auch an der aktuellen "Aktion Tagwerk" der Landesschülervertretung sowie der Stadtschülervertretung Mainz teil. Ewald Dietrich vom Human Help Network aus Mainz erklärte den Jugendlichen das Konzept. Die Schüler suchen sich selbst einen Job für den 15. Juli. Einen Tag lang arbeiten sie zum Beispiel in Bäckereien, Supermärkten, Hotels oder auf Bauernhöfen. Sie können bei privaten "Arbeitgebern" den Keller aufräumen, den Hof kehren oder den Rasen mähen. Vorher wird schriftlich festgehalten, welche Arbeiten in welcher Zeit für wie viel Geld zu erledigen sind. Der Tag gilt als "Unterricht in anderer Form". Sozialabgaben und Steuern fallen nicht an. Alle Teilnehmer sind unfallversichert sowie über den Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz haftpflichtversichert. Die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Kurt Beck übernommen.Mit dem Erlös soll unter anderem eine Grundschule in Kamonyi/Ruanda gebaut werden. "Derzeit teilen sich dort 180 Schüler zwei karg ausgestattete Klassenräume", berichtete Dietrich. Schulabgänger werden zu Fahrradtaxi-Chauffeuren ausgebildet und ausgerüstet. Außerdem werden Straßenkinderprojekte in ruandischen Städten unterstützt.Große Resonanz auf den Vorschlag

"Die Teilnahme ist für jeden Schüler freiwillig", sagte Konrektor Gerhard Elsen. "Für die Jüngeren planen wir einen Wandertag nach dem Prinzip ,Go for Ruanda‘." Die Organisation übernimmt die Verbindungslehrerin Martina Fröhlinger: "Schön, dass die Resonanz auf den Vorschlag bei der Schülervertretung so groß war."Die Klassen 7 bis 9 der Realschule in Speicher machen ebenfalls mit, während die Klasse 10 dafür nicht mehr in Frage kommt. "Unsere Schulzeit ist am 27. Juni zu Ende", sagte Schülersprecherin Sina Zabel. "Ich finde die Aktion gut", meinte Arthur Poloshenko aus der 9. Klasse. Daniela Dederichs: "Es wird den Ärmsten geholfen." Das Gros der Realschüler wird am 15. Juli die Schulbank mit einem Arbeitsplatz tauschen. Lehrerin Susanne Schwind, die die Aktion leitet, hat schon Rückmeldungen zu den Arbeitsverträgen erhalten.Aus der Eifel sind bisher außerdem folgende Schulen angemeldet: Grundschulen Arzfeld, Bleialf und Bitburg-Süd, Otto-Hahn-Realschule Bitburg, Berufsschule im Europäischen Bildungswerk Bitburg, Regino-Gymnasium Prüm.Weitere Infos im Internet: www.aktion-tagwerk.de

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