"Schulbau bildet, bauen schult"

Die Grundschule Bitburg Süd ist Schwerpunktschule zur Integration - und noch nicht komplett barrierefrei. Damit auch Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, sich dort problemlos durch die Etagen bewegen können, fordert die SPD-Fraktion einen Aufzug. Stadt-Chef Joachim Streit spricht von einer "Bringschuld" und erklärt, dass diese Investition nötig sei, weil das neue "Haus der Bildung" noch im Stadium einer Idee ist.

Bitburg. Zukunfts-Schmiede Bitburg: Das "Haus der Bildung", das Kindertagesstätte und Grundschule unter einem Dach im Ganztagsbetrieb von 7 bis 19 Uhr vereinen soll, steckt noch in den Kinderschuhen. Zuletzt hatte der Stadtrat einstimmig beschlossen, einen Schulplaner mit einem Perspektiv-Gutachten zu beauftragen (der TV berichtete). Strittig war die Standort-Frage für das landesweite Modell-Projekt, in dem die Ganztags-Einrichtung Grundschule Süd aufgehen soll. Von der Messenhöhe an die Mötscher Straße

Vom einst favorisierten Bereich "Messenhöhe" in Bitburgs Norden ist Streit inzwischen abgerückt, da ja bereits die Grundschule Nord und das Schulzentrum St. Matthias sowie weitere Schulen in diesem Bereich sind. "Schulbau bildet, bauen schult", sagt Streit, der für das Projekt einen neuen potenziellen Standort auserkoren hat: gegenüber der Housing an der Mötscher Straße. Gegen das amerikanische Schulgebäude auf dem in den nächsten Jahren frei werdenden Housing-Gelände (der TV berichtete) spricht aus Streits Sicht, dass dieses Gebäude - um Ansprüchen an Statik, Feuerschutz und Raumbedarf zu genügen - doch aufwendig und teuer umgebaut werden müsste. Zudem sei auch noch nicht klar, in welche Richtung die Konversion gehen soll, da zunächst das Stadtentwicklungs-Konzept fortgeschrieben wird. Streit: "Als nächstes steht die Landbeschaffung an, dann könnte ich mir für einen Neubau einen Architekten-Wettbewerb vorstellen. Aber da das alles nicht so schnell gehen wird, müssen wir auch in die Südschule investieren."Damit Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe auskommen

Die Südschule will kommendes Schuljahr eine Rollstuhl fahrende Schülerin aufnehmen, doch die Etagen des Schulgebäudes bereiten dabei Probleme (der TV berichtete). Schulleiter Thomas Baur hat angesichts der Pläne für das "Haus der Bildung" und der anvisierten Umgestaltung des Postplatzes, wobei auch an eine Umnutzung des Südschul-Geländes gedacht wird, nicht mehr geglaubt, dass in seine Schule noch groß investiert wird. Deshalb fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag: "Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, unverzüglich mit der Planung für einen Außen- oder Treppenlift in der Südschule zu beginnen." Thomas Barkhausen (SPD) begründet dies damit, dass es noch Jahre dauert, bevor das "Haus der Bildung" startet, die Südschule als Schwerpunktschule aber auch heute schon die Aufgabe hat, Kinder mit Beeinträchtigungen aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass diese sich dort auch ohne fremde Hilfe durch die Stockwerke bewegen können. Für dieses Anliegen hat Streit volles Verständnis: "Der Aufzug ist eine Bringschuld, sonst brauchen wir von Integration gar nicht zu reden."

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