Schule steigt um auf Holz

KYLLBURG. Gemeinsame Sache bei der Wärmeerzeugung wollen Verbandsgemeinde und Straßenmeisterei machen. Der VG-Rat Kyllburg entschied in seiner jüngsten Sitzung, dass sowohl die Grund- und Hauptschule als auch die Straßenmeisterei mit einer Holzhackschnitzel-Heizung ausgestattet werden sollen.

Die Idee ist so nahe liegend, dass man sich fragt, warum ein kluger Kopf nicht schon früher darauf gekommen ist: Anstatt die Gebäude der Straßenmeisterei mit teurem Öl zu heizen, sollen sich die Mitarbeiter der Diensstelle an der Wärme einer Holzhackschnitzel-Heizung erfreuen können. Die kann nämlich mit so genanntem Straßenbegleitgrün befeuert werden, das bisher zum großen Teil zu Spänen verarbeitet und sinnlos in die Böschung gepustet wurde. Noch interessanter wird die Idee, wenn sich wie in Kyllburg zwei Einrichtungen mit einer gemeinsamen Anlage heizen lassen und in beiden Einrichtungen die Neuinstallation der Wärmeerzeugungsanlagen ansteht. Doch so einfach ist die Sache dann auch nicht. Denn die Investitionskosten in eine Holzheizung liegen weitaus höher als bei einer konventionellen Anlage. Deshalb gingen die Mitglieder des Kyllburger Rats auf Tour, um sich über Vor- und Nachteile einer solchen Anlage zu informieren. Außerdem musste geklärt werden, in welcher Form die Holzhackschnitzel-Heizung errichtet werden soll. Vier Varianten standen zur Auswahl. Die Bandbreite reichte dabei von einer eigenen Anlage für die Grund- und Hauptschule bis hin zu einer gemeinsamen Anlage mit Hackschnitzellager bei der Straßenmeisterei und Heizkessel in der Schule. Holz vom Straßenrand für warme Füße

Redner aller Fraktionen waren sich in der sachlichen Diskussion darüber einig, dass das Heizen mit Holz eine gute Idee sei. Dabei hatten sie noch nicht einmal allein die ökologische Komponente durch die CO2-neutrale Ernergieerzeugung im Blick. Auch die finanzielle Seite stimmte die Räte froh: Mit der neuen Heizung ließen sich jährlich bis zu 100 000 Liter Öl für Straßenmeisterei und Schule einsparen. Rechnet man die Kosten für das Holz dagegen, sparen VG und Straßenmeisterei jährlich rund 30 000 Euro an Heizkosten. Diese Einsparung gibt es aber nicht zum Nulltarif. Nach derzeitigem Stand kostet die Holzheizung rund 430 000 Euro, während eine entsprechende Öl-Heizung bereits für rund 100 000 Euro zu haben ist. Statt des fossilen Brennstoffs wird in der neuen Heizung vermutlich das Holz verbrannt, was alljährlich bei den Baumschneide-Arbeiten der Straßenmeisterei Kyllburg anfällt. Nur rund 40 Prozent Hackschnitzel sollen von anderen Anbietern aus der Region dazugekauft werden. "Wenn das Konzept aufgeht, könnten sich die Mehrkosten gegenüber einer konventionellem Anlage in einigen Jahren amortisieren", sagte Bürgermeister Bernd Spindler. Bis das erste Stück Holz in der Grund- und Hauptschule verbrannt sein wird, ist aber noch viel Arbeit zu bewältigen. Der VG-Rat machte mit seinem einstimmigen Beschluss, eine gemeinsame Anlage für Straßenmeisterei und Schule mit Holz-Lager und Heizkessel im Bereich des Busbahnhofs zu bauen, den ersten Schritt. Nun muss im Detail das geplant werden, was für warme Klassenzimmer und Büros sorgen soll.

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