Sehen und schmecken, wie aktiv die Eifel ist

PRÜM. Erfolg macht neugierig: Eine Delegation von Parlamentariern aus der Großregion Saar-Lor-Lux ging in Prüm, Winterspelt und Wascheid auf die Suche nach der Dachmarke Eifel - eine der Initiativen, die im Rahmen des Modellvorhabens "Regionen aktiv - Land gestaltet Zukunft" gefördert werden.

Zahlreiche Regionen in Europa gelten als strukturschwach, so auch die Eifel: Landwirtschaftliche Prägung, dünne Besiedlung, traditionelle Strukturen kennzeichnen in weiten Teilen das Wirtschaftsleben. Solche strukturschwachen Regionen gerade in Zeiten der Globalisierung zu fördern, ist Sinn des Modellprojekts "Regionen aktiv", das vom Bundesministerium für Verbraucherschutz im Zeitraum von 2002 bis 2005 mit insgesamt 45 Millionen Euro unterstützt wird. Zu den 18 Regionen, die mit dem Geld gefördert werden, zählt auch die Eifel. "Die Modellregionen sollen mit ihren innovativen Ideen zu Vorbildern für eine integrierte ländliche Entwicklung und funktionierende Stadt-Land-Beziehung werden", sagte Theo Augustin, Leiter des Referats Nachhaltige Landentwicklung im Ministerium, in seiner Rede an die Delegierten des Internationalen Parlamentarier-Rats (IPR) der Großregion Saar-Lor-Lux. Der Internationale Parlamentarier-Rat (IPR) der Großregion Saar-Lor-Lux wurde 1986 von den Präsidenten der saarländischen und rheinland-pfälzischen Landtage, der Abgeordnetenkammer des Großherzogtums Luxemburg, dem lothringischen Regionalrat und dem Provinzialrat der belgischen Provinz Luxembourg ins Leben gerufen. Ziel des IPR ist es, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung des Großraums durch eine enge und grenzübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Eine der im Rahmen von "Regionen aktiv" geförderten Initiativen ist die Dachmarke Eifel. Dazu gehören auch Eifeler Wurstspezialitäten, die unter anderem von der Metzgerei Peters in Winterspelt hergestellt werden, und Eifel-Biokäse von der Ziegenkäserei Hof Steinrausch in Wascheid. In beiden Betrieben erkundigten sich IPR-Delegierte über den Erfolg der "Regionen Aktiv"-Maßnahme. "Die Parlamentarier waren wirklich sehr interessiert", fand Fleischermeister Wilfried Peters. Konkret nachgefragt hätten sie beispielsweise, ob sich die Dachmarke Eifel aus seiner Sicht langfristig auf dem Markt behaupten könne.Dachmarke bündelt Kräfte aller "Eifel"-Produzenten

"Das habe ich positiv beantwortet. Schließlich werden durch die Dachmarke Kräfte gebündelt und es gibt Synergie-Effekte für alle Beteiligten. Heutzutage muss man unter anderem auch im Marketing fit sein, dabei unterstützt uns das Projekt." Mehr Freiraum für individuelle Entscheidungen und weniger Verwaltungsaufwand wünschte sich Peters von den IPR-Delegierten. "Zum Beispiel haben wir allein zwei Jahre für die bürokratischen Vorarbeiten bis zur Produktion benötigt, doch die Märkte verändern sich viel rasanter. Man kann sonst nicht mehr darauf reagieren." Die rund ein Dutzend Parlamentarier, so Regionalmanagerin Christiane Widera, haben sich vom Zusammenwachsen der Region bei den Aktiven des Projekts überzeugt. Ergebnis der Exkursion soll eine Resolution sein, die in die jeweiligen Länderparlamente gegeben wird und dazu dienen soll, bei den "unterstützungswürdigen Tatbeständen weiter am Ball" zu bleiben. Die geforderte Nachhaltigkeit sei dann gegeben, wenn "Regionen aktiv" im Bewusstsein der Bevölkerung lebendig sei. Was genau die Resolution beinhalten wird, steht noch nicht fest. Landtagsabgeordnete Mathilde Weinandy und ihre Kollegin Monika Fink, die die Idee zur Exkursion hatten, sagten zu, daran zu "feilen".

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