Selbstlos und einfühlsam

Die zweite Folge der TV-Serie zum zehnjährigen Bestehen der Ambulanten Hospizgruppe Bitburg-Prüm der Caritas Westeifel am 17. August ist allen ehrenamtlichen Hospizhelfern gewidmet. Ohne ihr Engagement würden täglich unzählige unheilbar Kranke vergeblich auf seelischen Trost und Linderung ihrer Leiden warten.

 Der ambulante Hospizdienst Bitburg-Prüm feiert sein zehnjähriges Bestehen. TV-Foto: Elmar Kanz

Der ambulante Hospizdienst Bitburg-Prüm feiert sein zehnjähriges Bestehen. TV-Foto: Elmar Kanz

St. Thomas. Erst kürzlich erhielten wieder 18 Teilnehmer des siebten Hospizhelferkurses des Ambulanten Hospizdienstes Bitburg-Prüm in der Pfarrkirche von St. Thomas ihre Qualifikationsurkunden. Was hat sie motiviert? Woher nehmen sie den Mut, sich einer solchen Herausforderung zu stellen, und welche Erfahrungen haben die gemacht, die den Hospizdienst schon seit Jahren ausüben? Ihre bewegenden, teils sehr detaillierten Schilderungen sind freilich nur gekürzt wiederzugeben. Aus Rücksicht auf die Betroffenen, die Todkranken, müssen deren Namen ungenannt bleiben. Die der Hospizhelfer wurden geändert. Ihre Berichte stehen stellvertretend für viele.

Franz Meyer, 69: Als Grundschullehrer a.D. suchte er eine neue Aufgabe. Der Tod seines jüngeren Bruders, den er mit seiner Ehefrau und der des Bruders in allen Phasen begleitete, belastete ihn noch lange. Ähnliches wollte er nicht erleiden, zumal das eigene Lebensende näher rückt und er es nicht mag, "in wichtigen Dingen unvorbereitet zu sein". Entscheidend im Gespräch mit der Bitburger Hospizgruppe war die Zusicherung: zur Mitarbeit nicht verpflichtet. Befürchtete er doch, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Längst hat er die gegenteilige Gewissheit. Tod und Sterben sieht er gelassener. Und Gelassenheit kann er auch weitergeben. Seine Hospizarbeit empfindet er keineswegs als eine in erster Linie traurige Angelegenheit. Es gibt durchaus auch fröhliche und heitere Anlässe. Aber auch nicht so fröhliche. Wenn zum Beispiel der Kranke aggressiv oder depressiv ist oder sich "die anderen vor dem Bett" wenig kooperativ verhalten. Dann ist die Diplomatie des Hospizhelfers gefragt. Letztendlich aber überwiegt die Freude am Hospizdienst eindeutig.

Franz Meyer: "Der Tod als Abschied gehört zur Normalität meines Lebens. So wie sich der Kranke freut, einen Menschen in der Nähe zu haben, freue ich mich auch. Häufig ist mir nicht klar, ob ich mehr gebe oder bekomme. Allein das zu erleben hat gelohnt, Hospizhelfer zu werden."

Marianne Halter, 30, Angestellte: "Ich glaube, dass meine Arbeit den Kranken hilft, Einsamkeit und Verzweiflung zu überwinden. Vielleicht darf ich einmal auf Gleiches hoffen. Jeder Krankenbesuch ist für mich auch ein Memento mori in eigener Sache."

Irmgard Adams, Mitte 40, Hausfrau: "Anlass, bei der Hospizgruppe mitzumachen, war für mich die Demenzkrankheit meiner im Jahr 2000 verstorbenen Mutter. Außer dem täglichen Besuch der Sozialstation stand ich ziemlich alleine da. Die Freude der Angehörigen über das Kommen der Hospizhelfer ist für mich Bestätigung, dass es gut ist, Menschen auf dem letzten Stück ihres Lebensweges zu begleiten."

Infos gibt es unter Telefon 06561/9671-45, Spendenkonto: Caritasverband Westeifel, Stichwort "Ambulanter Hospizdienst", Konto 81000, BLZ 586 500 30, Kreissparkasse Bitburg-Prüm.

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