Seltener Zuchterfolg

LÜNEBACH. (js) Zum ersten Mal in der mehr als 30-jährigen Geschichte des Eifel-Zoos ist dort ein Küken eines Kronenkranich-Paares geschlüpft.

"Das ist schon eine kleine Sensation", freut sich Eifel-Zoo-Besitzer Hans Wallpott. Die Bedingungen sind in diesem Jahr offensichtlich optimal: steppenähnliche Bodenverhältnisse wie im afrikanischen Herkunftsland, dazu die Wassernähe, sogar eine kleine Insel, auf der sich das Brüten gut einrichten ließ. Als gesellig gilt der Kronenkranich (Balearica Regulorum), in Einehe lebend und friedliebend. Doch nach der Ankunft des kleinen Kranichs sind die Eltern, die beide gebrütet haben und auch zu zweit für die Versorgung gerade stehen, noch wachsamer geworden und sichtlich nervös. Zu aufdringliches Schauen oder gar Geklappere am Zaun mögen sie nicht. Dann entfalten sie ihr Gefieder und nehmen eine Abwehrhaltung ein, die selbst dem Zoo-Chef Respekt einflößt. "Das ist ein ganz normales Verhalten, die Tiere wollen das Kleine schützen", sagt Wallpott. Schwer zu züchten sind die Kronenkraniche, wie auch ein Blick ins Zoologische Wörterbuch zeigt. In Deutschland werden nur ganz wenige Exemplare geboren. Den attraktiven Kranichen im Bierbachtal mit ihrer auffällig leuchtenden Federkrone, den rot-weißen Wangen und dem schwarzen Schnabel geht es bestens. Auch dem kleinen Kranich-Baby, das noch im unscheinbaren braunen Kleid steckt, "schmeckt" die Eifel-Zoo-Luft: Stolz gleitet es bereits übers Wasser, während das Elternpaar in die Sümpfe stakst. Schwimmer sind sie nämlich nicht. Aber das kleine "Wollknäuel" ist ja noch auf der Suche nach dem "wahren Leben".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort