Sieben Tage wie Tibet: Mönche aus dem Himalaya in Bitburg zu Besuch

Bitburg · Vom 11. bis 17. Juni kommen wieder Mönche aus dem Himalaya im Rahmen ihrer Europatournee nach Bitburg. Mit dabei ist diesmal auch eine tibetische Schauspielerin, die bereits an der Seite von Brad Pitt auf der Leinwand zu sehen war.

 An diesem Sandmandala haben die Mönche im letzten Jahr eine Woche lang gearbeitet. TV-Foto: Uwe Hentschel

An diesem Sandmandala haben die Mönche im letzten Jahr eine Woche lang gearbeitet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Noch liegt das Sandmandala geschützt unter einer Glasplatte. Doch in wenigen Tagen wird dieses Kunstwerk Geschichte sein. Denn das Erste, was die Besucher nach ihrer Ankunft in Bitburg machen werden, ist die Auflösung und damit eben auch die Zerstörung des bunten Mandalas, das sie bei ihrem letzten Besuch vor einem Jahr erst gestreut haben.

Wenn das dann erledigt ist, fangen die fünf Mönche des Ngari Khangsten wieder von vorne an. Eine Woche lang werden sie erneut von morgens bis abends die bunten Sandkörner so verteilen, dass daraus ein neues Mandala entsteht. Und auch dieses Sandbild wird nur von begrenzter Dauer sein. Genau wie das Leben, dessen Vergänglichkeit durch die Sandmandalas symbolisiert werden soll.

"Wenn das alte Mandala aufgelöst wird, werden die Reste dem Fluss übergeben", erklärt Iris Sedlar. Die 69-jährige Ärztin, die sich auf asiatische Medizin spezialisiert hat, ist bereits seit Jahrzehnten eng mit den Menschen in Tibet verbunden.

Als junge Medizinerin war sie oft in Tibet, hat dort Patienten versorgt und dabei unter anderem auch den Dalai Lama kennengelernt. Seit Jahrzehnten unterstützt Sedlar soziale Projekte im Himalaya. Über dieses Engagement ist schließlich auch der Kontakt zum buddhistischen Zentrum im französischen Toulouse entstanden. Das Zentrum organisiert die Europatourneen der Mönche. Und seit einigen Jahren führen diese Touren, auf denen die Mönche Geld für ihr Kloster sammeln, auch nach Bitburg.

Vom 11. bis zum 17. Juni wird die Delegation aus Tibet eine Woche lang in Sedlars Praxis sein. Neben ihrem französischen Betreuer werden die fünf Mönche dabei noch einen weiteren Gast dabei haben: Lhakpa Tsamchoe. Der Name dürfte den meisten hierzulande recht wenig, bis gar nichts sagen, ihr Gesicht hingegen schon eher. Tsamchoe hat nämlich 1997 an der Seite des Hollywood-Schauspielers Brad Pitt im Film "Sieben Jahre in Tibet" mitgespielt.

Weniger bekannt, dafür aber bei den Kritikern weitaus beliebter ist der französische Film "Himalaya - Die Kindheit eines Karawanenführer", in dem die indische Schauspielerin tibetischer Herkunft ebenfalls mitgewirkt hat. Im Rahmen der Tibet-Tage in Sedlars Praxis wird der Film gezeigt. Und Schauspielerin Lhakpa Tsamchoe wird ebenfalls dabei sein.
Als die Mönche im vergangenen Jahr in der Eifel zu Besuch waren, haben sie auch ein tibetisches Theaterstück aufgeführt. In diesem Jahr jedoch wird daraus nichts. "Es ist so schwer, an einen geeigneten Veranstaltungsraum zu kommen", sagt Sedlar. "Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir zusätzlich aber noch eine kleine Open-Air-Veranstaltung anbieten", fügt sie hinzu.

Neben dem Sandmandala, mit dessen Erstellung die Mönche fast eine Woche lang täglich bis zu acht Stunden beschäftigt sind, werden auch private Heilungszeremonien und tibetische Weissagungen angeboten.

Ergänzt wird das Programm zudem durch Vorträge über die chinesische Medizin und den Dalai Lama (Iris Sedlar) sowie das Leben der Frauen in Tibet (Lhakpa Tsamchoe). Darüber hinaus können die Besucher noch an Gebeten wie beispielsweise dem Cittamani Tara Puja zur Verwirklichung erwünschter Projekte oder aber dem Hayagriva Puja zur Überwindung innerer Selbstbezogenheit und äußerer Widrigkeiten teilnehmen. Und wer den Mönchen bei ihrer Arbeit am Sandmandala zuschauen möchte oder aber den Mantragesang erlernen möchte, hat dazu ebenfalls die Möglichkeit.
"Den Gesang zu lernen, geht ganz schnell", sagt Sedlar. Entscheidend sei dabei nicht, dass man die Gebetsgesänge verstehe, erklärt die Ärztin.

Vielmehr komme auf die durch die Töne verursachten Schwingungen an. "Wenn man es richtig macht", so Sedlar, "übertragen sich die Schwingungen auf den ganzen Körper, auf jede einzelne Zelle."Extra: MÖNCHE SIND AUF FLUGPLATZ ZU GAST

Die tibetischen Mönche sind vom 11. bis 17. Juni in der Praxis von Iris Sedlar im Amitayus-Zentrum für fernöstliche Medizin auf dem Bitburger Flugplatz-Gelände, Westpark 9. Infos zum Programm und die Möglichkeit der Anmeldung gibt es unter Telefon 06561/944591 sowie im Internet unter www.praxis-sedlar.de .

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