Skelette aus fränkischer Herrscherzeit
Am Standort der zukünftigen Bitburger Stadthalle wurden Gräber aus der Zeit vom fünften bis siebten Jahrhundert entdeckt. Den Verlauf und die Ergebnisse der aufwendigen Grabungen, die in diesen Tagen abgeschlossen wurden, zeigt nun eine Ausstellung im Rathaus.
Bitburg. (jk) Die lange Siedlungsgeschichte der Kreisstadt Bitburg offenbart sich immer wieder, wenn bei Bauarbeiten historische Überreste entdeckt werden. Besonders interessante und bedeutsame Funde machten Archäologen auf der Baustelle der zukünftigen Stadthalle und Bitburger Marken-Erlebniswelt an der Römermauer. "Es ist schon außergewöhnlich, was da alles gefunden wurde", erklärt Stadt-Pressesprecher Werner Krämer.Um diese Entdeckungen einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, hat der Stadtarchivar Peter Neu im Foyer des Rathauses eine Ausstellung eingerichtet. Zahlreiche Fotos mit kurzen Erklärungen geben einen Eindruck von den spektakulären Funden der Grabungsarbeiten, die bereits im Juli des vergangenen Jahres vom Rheinischen Landesmuseum Trier begonnen wurden. Dabei stießen die Archäologen auf ein großes Gräberfeld, das wichtige Informationen über die Übergangszeit von den Römern zu den Franken im fünften Jahrhundert liefern kann.35 der etwa 150 Grabstätten legten die Wissenschaftler für Untersuchungen frei. Die meisten Verstorbenen wurden mit dem Kopf in Richtung der Liebfrauenkirche bestattet. Deshalb wird vermutet, dass sich dort schon damals ein Heiligtum befand. Zahlreiche Grabbeigaben, beispielsweise Waffen oder Glasgefäße, lassen unterdessen auf einen gewissen Wohlstand der Bewohner des Kastells Beda schließen. Bemerkenswert sind auch die gefundenen Skelette. Sie weisen oftmals Verletzungen auf, die vermutlich durch Hiebe oder Stiche verursacht wurden. Außerdem deutet die Anordnung der Knochen in manchen Gräbern darauf hin, dass dort Grabräuber am Werk waren — teilweise schon wenige Jahre nach der Bestattung. Die Fotoausstellung kann während der normalen Öffnungszeiten des Rathauses im Foyer betrachtet werden.