So weit das Wohnmobil trägt

Die Schönheit der Eifel hat schon in der Vorsaison zahlreiche Gäste auf die Campingplätze der Region gelockt. Auch die Hauptsaison ist gut angelaufen. Erfahrungen zeigen: 80 Prozent der Camper stammen aus Holland.

 Viele Urlauber genießen die Ruhe des Platzes, um abzuschalten. TV-Foto: Jens Romeike

Viele Urlauber genießen die Ruhe des Platzes, um abzuschalten. TV-Foto: Jens Romeike

Irrel. (rom) Über gute Auslastung konnten sich die meisten Campingplatzbetreiber der Region schon in der Vorsaison freuen. Zur Hauptsaison, die vergangene Woche begonnen hat, sind die Plätze voll. Etwa 80 Prozent der vor den Wohnwagen flatternden Fähnchen sind die Farben Rot-Weiß-Blau. Dass viele Niederländer ihren Urlaub gerne in der Eifel verbringen, ist bekannt. Doch warum fasziniert diese Region sie so sehr? "Die Luxemburger Grenze ‚macht viele Niederländer an'", sagt Wilma Heck, Campingplatzbetreiberin aus Irrel, und bezieht sich dabei auf das allseits beliebte Tanken im Nachbarland. Die Wohnmobile bräuchten viel Treibstoff. Außerdem sei die Region nicht weit von der holländischen Grenze entfernt, sagt Frank Schaal, Leiter der Touristinformation Bitburger Land. Bei steigenden Benzinpreisen überlegten sich Camper zweimal, wie weit sie in den Urlaub fahren wollten.

Die Natur ist ein weiterer, wichtiger Grund, warum manche Camper in die Eifel kommen, um dort zu wandern, Fahrrad oder Kanu zu fahren. Neben dem landschaftlichen Reiz, den alle Campingplätze der Region ihren Gästen bieten können, zählt auch das Angebot der Plätze selbst. Oft findet sich zwischen Wohnwagen und Zelten fast schon ein kleiner Freizeitpark mit Spiel- und Sportgelegenheiten; im Sommer bieten viele Betreiber Tanzveranstaltungen und Animation für Kinder an. Wenn es richtig heiß wird, sind benachbarte Schwimmbäder oder Flüsse sehr beliebt. "Flussbereiche sind quasi lebenswichtig für Campingplätze", sagt Frank Schaal. Er wünsche sich in der Region Bitburger Land noch ein, zwei Plätze mehr. Es sei aber schwierig, neue in Flussnähe zu eröffnen, da viele Ufer geschützt seien. Schaal geht es dabei auch um den wirtschaftlichen Aspekt. "Campingtouristen geben zwar generell pro Tag weniger aus als Hotelgäste, aber da sie viel länger bleiben, ist es insgesamt mehr", sagt Schaal. Außerdem sicherten sie viele Arbeitsplätze. Auch wenn Campingtourismus in der Bevölkerung oft nicht als sehr wichtiger Zweig der Tourismusbranche wahrgenommen werde, er sei es definitiv. "Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region, daher gibt es auch keine Gäste zweiter Klasse."

Margret Wenzel von den Campinganlagen "Eifelidyll" in Gentingenist zuversichtlich: "Allmählich wird man ja akzeptiert als Campingplatz in der Region." Marc Tobsch, selber niederländischer Camper in der Eifel, fasst seine Beweggründe, gerade in diese Region gekommen zu sein, ganz eindeutig zusammen: "Das Essen ist gut, das Trinken ist gut, und die Umgebung ist gut." Den holländischen Gästen gefalle das Campen so gut, weil es günstig sei und weil man dabei viel Ruhe und vor allem Freiheit genießen könne. Das Campen an sich sei fast jeder Holländer seit der Kindheit gewohnt.

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