Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Orenhofen reißt nicht ab. Im Jahr 2001 hatte die Gemeinde das Baugebiet "Hinter der Loch" am westlichen Ortsrand erschlossen. Inzwischen haben von 21 Grundstücken bereits 17 einen neuen Eigentümer. "Die restlichen werden wir wohl noch in diesem Jahr verkaufen", schätzt Walter Schönhofen, seit 1999 Ortsbürgermeister. Der Quadratmeterpreis liegt aktuell zwischen 35 und 37 Euro, teilerschlossen mit Kanal, Wasser, Strom und Baustraße. Der Endausbau folgt voraussichtlich 2007. Die Bauherren stammen überwiegend aus Orenhofen. Aber auch andere Interessenten lassen sich von der guten Infrastruktur vor Ort überzeugen."Ein Seniorenwohnpark wäre eine Bereicherung"

Daher will die Gemeinde mit dem Bebauungsplan "Auf Baul" am Wirtschaftsweg in Richtung Preist Vorsorge für weitere 45 Baugrundstücke treffen - das auf weite Sicht größte Projekt. Bürger und Träger öffentlicher Belange waren an dem Verfahren bereits beteiligt. Allerdings sind noch Fragen der Erschließung zu klären. "Dort ist auch ein privater Seniorenwohnpark geplant, der eine Bereicherung für unser Dorf wäre", berichtet der Zweite Beigeordnete Ewald Schmitz. Die ehemalige Volksschule ist zu einem Bürgerhaus umgebaut worden. Vereine, Volksbildungswerk und Arbeitsgemeinschaften der Grundschule nutzen das Gebäude, in dem sich auch drei Mietwohnungen und das Büro des Ortsbürgermeisters befinden. Der Saal kann für Familienfeiern gemietet werden. Nur einen Steinwurf entfernt liegt die Astrid-Lindgren-Grundschule. Außergewöhnlich ist die Trägerschaft der Ortsgemeinde, die nie vorhatte, an diesem Status etwas zu ändern. "Wir hoffen, dass die Schule weiter Bestand hat", betont Schönhofen. Seit August fungiert Renate Schäfer als kommissarische Schulleiterin. Zusammen mit drei Kollegen unterrichtet sie insgesamt 63 Schüler. Ebenfalls in Trägerschaft der Ortsgemeinde steht die Kindertagesstätte St. Rochus mit Leiterin Petra Schon. Auch Kinder aus den Nachbargemeinden Auw und Hosten besuchen die 1978 eröffnete Einrichtung. Direkt neben dem Rasensportplatz liegt die für Schul- und Vereinssport sowie Konzerte stark genutzte Eifellandhalle (Baujahr 1984). Im Mehrzweckraum im Obergeschoss tagt unter anderem der Orenhofener Ortsgemeinderat. Ebenfalls beim Sportplatz entsteht seit 1999 - überwiegend in Eigenleistung - ein multifunktionales Gebäude. Der Sportverein hat sich dort sein Vereinsheim eingerichtet. 2006 will auch die Feuerwehr umziehen, denn das enge Gerätehaus im Ortskern entspricht nicht mehr den Anforderungen. Dritter Nutzer des neuen Gebäudes wird der Bauhof der Ortsgemeinde. Eine wichtige Rolle für Ortsbild und Tourismus spielt der Wander- und Heimatverein. Die Mitglieder kümmern sich um Wanderwege, Ruhebänke, Wegekreuze und Infotafeln an den Ortseingängen. Erst im vergangenen Jahr stellte der Verein eine Altarkreuz-Rekonstruktion auf. Die Orenhofener Kirmes richten im Wechsel jeweils zwei Vereine aus. Wie sehen die Perspektiven für die Gemeinde aus? Trotz der Neubauten gibt es kaum Leerstände, was nicht zuletzt an der großen Wohnungsnachfrage durch US-Militärangehörige vom nahen Flugplatz liegt. Im Zug der Dorferneuerung wurden alte Gebäude saniert oder abgerissen. Neuer Parkraum, Ausbau von Straßen und Fußpfaden (Dorffrieden), der Brunnen in der Boorgasse: Das Ortsbild hat sich gewandelt. Etabliert ist inzwischen der Offene Jugendtreff mit Internet-Café im Pfarrheim unter der Leitung von Katja Krebs. Auch von der Versorgung her kann sich der Ort sehen lassen. Der tägliche Bedarf ist durch den kürzlich eröffneten Gemischtwaren-Laden, Metzgerei, Bäckereien, Getränkehandel und Gaststätten gedeckt. "Gerade der medizinische Bereich mit Ärzten, Apotheke, Heilpraktikerinnen und Physiotherapeutin erweitert unser Einzugsgebiet", erklärt Schmitz. Sein Wunsch: eine Zahnarztpraxis.