Solo für Schnieder

ARZFELD. Die Kandidaten-Kür zur Wahl des Verbandsgemeinde-Bürgermeisters (der TV berichtete) darf Amtsinhaber Patrick Schnieder alleine tanzen: Auch die SPD stellt keinen Gegner auf. Stattdessen wettern die Genossen gegen den "Bürgermeister mit Ablaufdatum".

Jetzt ist es amtlich: Die Sozialdemokraten in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld stellen am 2. April keinen Kandidaten gegen den amtierenden Bürgermeister Patrick Schnieder (CDU) auf. Die laut SPD-Fraktionschef und stellvertretendem Kreisvorsitzenden Rainer Hoffmann "sehr intensiven" Gespräche in den Reihen der Roten blieben fruchtlos. Bei den Genossen fand sich niemand, der ins ohnehin vermutlich aussichtslose Rennen gehen wollte. Rainer Hoffmann: "Wir haben sehr gute, fundierte Kandidatengespräche geführt, aber keiner der Aspiranten war bereit, gegen den Amtsinhaber Schnieder zu kandidieren." Außerdem wolle man gute Kandidaten nicht verheizen, sondern lieber "in knapp drei Jahren" ins Rennen schicken. Dann sei nämlich ohnehin wieder ein neuer VG-Chef zu wählen, "da davon auszugehen ist, dass Patrick Schnieder das Bürgermeisteramt als Sprungbrett nach Berlin nutzen wird"."Bürgermeister mit Ablaufdatum"

Die Genossen werden noch deutlicher: Denn für Hoffmann und die beiden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Dieter Thommes (Daleiden) und Alfred Pick (Lierfeld) steht fest: "Der Bürger wird eigentlich am 2. April betrogen." Schnieder stelle sich zwar für acht Jahre zur Wahl, sei aber bereits jetzt "auf der Suche nach einem Job in Berlin" und damit "ein Bürgermeister mit Ablaufdatum". "Typisch CDU" sei zudem die Art und Weise, wie die christdemokratische Arzfelder Mehrheitsfraktion den Wahltermin am 2. April, eine Woche nach der Landtagswahl, durchgedrückt habe: "Selbstherrlich zwingt man die Bevölkerung, in acht Tagen gleich zweimal zur Wahlurne zu gehen, obwohl auch ein Wahltermin Ende September möglich gewesen wäre." Außerdem seien alle Projekte, die Schnieder als Erfolge anführe, ob Radwegebau, Kläranlagen oder die Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung in der Verbandsgemeinde, "größtenteils nur mit Mainzer - also sozialdemokratischen - Geldmitteln möglich gewesen". Schnieders Verdienste hielten sich daher "in Grenzen". Zwar sei durchaus einiges passiert, "aber die Welt hat Schnieder wohl nicht für die VG umgerissen". Eine moderne, schlanke Verwaltungsstruktur habe er jedenfalls bislang nicht umgesetzt.

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