Sorgen halten Schwestern nicht ab

SPEICHER. Das St. Vinzenzhaus in Speicher besteht seit 100 Jahren. In festlichem Rahmen feierten die Vinzentinerinnen mit den Mitarbeitern des Hauses und fast 300 Gästen aus Kirche und Staat im großen Saal des Pfarrheims.

Historisch sollte es werden bei den meisten Reden der Honoratioren anlässlich des 100-jährigen Bestehens des St. Vinzenzhauses in Speicher. Zuvor aber hatte Beate Kornherr, Leiterin der Kindertagesstätte, mit ihrem Team für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Mit Sekt und Selters, Canapés und anderen Köstlichkeiten stärkten sich die Freunde des Hauses nach dem feierlichen Gottesdienst, den die Kinder und Jugendlichen aus dem St. Vinzenzhaus mitgestalteten. Der Leiter des St. Vinzenzhauses, Michael Köhli, begrüßte die zahlreichen Gäste und freute sich vor allem über die Genesung von Schwester Daniela, Leiterin des St. Vinzenzhauses, die doch noch am Jubiläum teilnehmen konnte. "Allen Grund zu feiern" habe man, meinte Pater Georg Witzel, der Schwestern-Direktor der Provinz Köln. Er hatte nicht nur die Geschichte des 1637 von Vinzenz von Paul und Louise de Marillac in Paris gegründeten Ordens parat, sondern auch die Historie des St. Vinzenzhauses in Speicher präsent. "Dass der Geist des Heiligen Vinzenz und der Heiligen Marie Louise weiter hier lebt, das hängt von allen Mitarbeitern ab, das wird ihre Aufgabe sein", sagte er. Er stellte auch die neue Provinzoberin Schwester Hildegard vor. Sie dankte in ihrer Rede den 102 Schwestern, die in der Zeit seit der Eröffnung des Hauses in Speicher dort arbeiten oder gearbeitet haben. Nachwuchssorgen haben auch vor der Ordensgemeinschaft der Vinzentinerinnen nicht Halt gemacht und man frage sich: "Wie geht es weiter?" Auch wenn immer weniger Schwestern aktiv sein werden, soll das Werk für Kinder und Jugendliche in Speicher in der Trägerschaft der Vinzentinerinnen bleiben. Den schwierigsten Part hatte als "Schlusslicht" des offiziellen Teils Bürgermeister Rudolf Becker, denn eigentlich war schon alles gesagt. Doch Becker wusste von vielen Anekdoten und Erinnerungen zu berichten. Der Speicherer Junge hatte schon als Kind Gelegenheit, das Haus und die Schwestern kennen zu lernen. Nicht zuletzt wegen seiner Tante, Schwester Misaela, die dem Orden angehörte und für ihre langjährige Arbeit als Kindergartenschwester in Speicher 1988 mit dem Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde, ist Becker mit dem Haus vertraut.

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