Später Blick aufs wüste Herzstück

BITBURG. Der Bitburger Bauausschuss fordert ein Gesamtkonzept für den Bedaplatz, bevor er die Bauleitplanung auf den Weg bringt.

Selbstkritik schwang bei der Diskussion im Bauausschuss stets mit, als am Mittwoch über das Vorgehen der Stadt bei der Planung des Bedaplatzes gesprochen wurde. Schon 1997 war über Bebauungspläne und in Ansätzen auch über eine Gesamtgestaltung des Bereichs zwischen Neuerburger Straße, Gartenstraße, Trierer Straße und Karenweg gesprochen worden. Außer auf den Arealen entlang der Neuerburger Straße, wo inzwischen ein Parkhaus mit Verbrauchermarkt im Bauch steht, ist man seither aber kaum voran gekommen. Im Gegenteil: Der Bedaplatz und sein Umfeld ist in einem Mitleid erregenden Zustand. Und so widersprach niemand, als Hermann Josef Rass (CDU) feststellte, dass in diesem Bereich der größte Sanierungsbedarf innerhalb der Stadt besteht. Nun drängt die Zeit, denn die seit drei Jahren brach liegende Fläche zwischen Bedaplatz und Gartenstraße soll bebaut werden. Investoren stehen bereit. Ein Bauantrag für ein Gebäude mit Eigentumswohnungen auf einem Teil der Fläche liegt vor (der TV berichtete). Es fehlt jedoch nach wie vor ein Bebauungsplan. Und dies, obwohl die Stadt den Abriss der einst dort stehenden vier Wohnhäuser mit Stadtsanierungsmitteln gefördert und die Grundstückseigentümer im Gegenzug dazu verpflichtet hatte, die Fläche bis Ende 2005 zu bebauen. Trotz des Zeitdrucks, der manchen im Ausschuss sogar überraschte (Manfred Kürten, SPD:"Ich dachte wir seien an dieser Stelle schon viel weiter." ), folgte der Ausschuss nicht dem Verwaltungsvorschlag, für die Bereiche zwischen Gartenstraße und Bedaplatz und zwischen Trierer Straße und dem Platz separate Bebauungspläne aufzustellen. Vielmehr war man sich einig, dass zunächst ein Gesamtkonzept erarbeitet werden soll, das das künftige Gesicht des Platzes umreißt, um dann - möglicherweise auch in kleineren Teilen - Bebauungspläne aufzustellen. Eines der Probleme, dessen Lösung mit dem Gesamtplan vorbereitet werden soll, wirkt auf den ersten Blick paradox: Falls die hässlichen Baulücken rings um den Platz, auf dem zur Zeit 256 Autos parken können, tatsächlich gefüllt werden, müssen weitere Stellplätze geschaffen werden. Unter anderem sollen in dem Konzept bauliche Eckpunkte soweit fixiert werden, dass die Option für den Bau einer Tiefgarage unter dem Bedaplatz erhalten bleibt. Stadtplaner Klaus Zimmermann hält es für möglich, dass ein Rahmenplan so rasch erarbeitet werden kann, dass man doch noch in diesem Jahr die angestrebten Bebauungspläne auf den Weg bringen kann.

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