Spangdahlem im Aufwind

Für Außenstehende weitgehend unbemerkt fand auf dem Flugplatz Spangdahlem eine bilaterale Übung mit dem Namen "Lone Flap" statt, an der sieben Tornado GR4 Flugzeuge der Royal Air Force zusammen mit den Maschinen des gastgebenden 52. Jagdgeschwaders trainierten.

 Eine F 16 CJ des 52. Jagdgeschwaders kehrt von einem Einsatz während der Übung „Lone Flap“ zurück. Diese Übung fand – für Außenstehende weitgehend unbemerkt – auf dem Flugplatz Spangdahlem statt.Foto: Christian Gerard

Eine F 16 CJ des 52. Jagdgeschwaders kehrt von einem Einsatz während der Übung „Lone Flap“ zurück. Diese Übung fand – für Außenstehende weitgehend unbemerkt – auf dem Flugplatz Spangdahlem statt.Foto: Christian Gerard

Spangdahlem. (red) Ziel der Übung war, so Commander Dave Waddington, Kommandeur der neunten Staffel der Royal Air Force aus Marham/ Suffolk, die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Luftwaffe zu verbessern. "Wir haben die gleichen Aufgaben wie die Einheiten in Spangdahlem, aber andere Flugzeuge und Einsatzmittel", sagte Waddington. Nach Aussage von Major Mike Lay, F-16-Flugausbilder bei der 23. Jagdstaffel "Fighting Hawks" in Spangdahlem, soll die Übung primär die Stärken und Schwächen beider Partner aufzeigen, um zukünftig die Einsatzabläufe zu optimieren. Den Amerikanern geht es in Spangdahlem aber noch um viel mehr. "Lone Flap" war eine willkommene Gelegenheit, um die gerade neu eingeführten, hoch entwickelten Pilotenhelme und Zielerfassungssensoren bei den F-16 zu testen. Da die Einführung neuer Flugzeugtypen noch einige Zeit auf sich warten lässt, werden die vorhandenen Maschinen vom Typ F-16CJ und A-10A in Spangdahlem ständig aufgewertet. Die A-10 A-Flotte wird in den kommenden Monaten Zug um Zug von Grund auf modernisiert. In früheren Jahren ist alle vier bis fünf Jahre ein neuer Flugzeugtyp eingeführt worden, heute finden die Neuerungen hauptsächlich im Bereich des Bordcomputers und der Ausrüstung statt. Das Tempo der Neuerungen, die bei den Spangdahlemer Jets Einzug halten, ist atemberaubend, was die auch selbst nicht schlecht ausgerüsteten Gäste der Royal Air Force sichtlich beeindruckte. Eine weitere neue Einrichtung auf dem Flugplatz erlebte während der Übung ihre erste Bewährungsprobe. Es handelt sich dabei um die in Europa einzigartige Übungsleitzentrale "Saber Control", die seit Dezember 2006 aufgebaut wird und im Herbst voll einsatzbereit sein wird. Den Leitoffizieren stehen hier ständig aktualisierte Luftlagebilder der Übungsgebiete zur Verfügung. Durch Telemetrie können die Übungs- Szenarien ständig geändert und angepasst werden. So kann eine gegnerische Luftabwehrstellung realistisch simuliert werden. Einzigartig dabei ist, dass ein Schiedsrichter dem Piloten sofort mitteilen kann, ob sein Einsatz erfolgreich verlaufen ist oder nicht. "Saber Control" soll im Herbst endgültig fertig sein und dann auch anderen Nato-Partnern zur Verfügung stehen. Nimmt man die Übung "Lone Flap" und die Investitionen in die Infrastruktur und Flugzeuge des 52. Jagdgeschwaders als Gradmesser, dann dürfte dem 52. Jagdgeschwader auf dem Flugplatz Spangdahlem noch eine lange Zeit bevorstehen.

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