Spannend wie ein Krimi: Die Eifel-Entwicklung

BERLIN/PRÜM. "Wir sind auf der ITB ein weiteres gutes Stück zusammengerückt", bilanziert Eifel-Tourismus-Geschäftsführer Klaus Schäfer nach dem Auftritt der Eifeler Fremdenverkehrs-Strategen auf der weltgrößten Reise-Fachmesse. Das Ziel, die multinationale Mittelgebirgsregion Eifel/Ardennen einheitlich zu vermarkten, ist aber noch lange nicht erreicht.

 Lektüre für den Minister: Hendrik Hering mit Eifel-Krimis auf der ITB. Rechts Eifel-Tourismus-GmbH-Chef Klaus Schäfer. TV-Foto: Roland Morgen

Lektüre für den Minister: Hendrik Hering mit Eifel-Krimis auf der ITB. Rechts Eifel-Tourismus-GmbH-Chef Klaus Schäfer. TV-Foto: Roland Morgen

Die Realität ist nicht minder spannend als die Eifel-Krimis, die der Mainzer Wirtschaftsminister Hendrik Hering bei seiner Stippvisite am Eifel-Stand auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin als Präsent erhielt. Vielleicht sogar noch spannender, denn im Gegensatz zur Mördersuche in den Büchern von Ralf Kramp und Jacques Berndorf ist noch völlig offen, wie sich die Eifel als Urlaubsregion weiterentwickelt. Das erklärte Ziel, die Eifel als eine von rund 50 Mittelgebirgsregionen Europas einheitlich zu präsentieren und zu vermarkten, stößt noch an Grenzen. An Länder- und Staatengrenzen. Radwandern auf alten Bahntrassen

Was in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Eifel heißt, das heißt bei den Nachbarn in Belgien und Luxemburg Ardennen. Während auf ostbelgischer und deutscher Seite bereits erfolgreich an der gemeinsamen Dachmarke Eifel-Ardennen gewerkelt wird, kommt die angestrebte Zusammenarbeit mit dem Großherzogtum nicht so recht in die Gänge. "Wir würden den Norden Luxemburgs gerne mit hinzuziehen, tun uns aber schwer", räumte Bernd Gentges, Minister der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und Präsident der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) Eifel-Ardennen-Marketing, auf der ITB ein. Die EWIV (Hauptsitz Prüm, Nebenstandorte in St. Vith und Bad Münstereifel) wurde am 12. November 2003 gegründet; seit 2005 buhlt sie um die Gunst der Tourismus-Organisationen in den luxemburgischen Ardennen-Ausläufern. Zum bisherigen Resultat äußerte sich Gentges sehr diplomatisch: "Wir geben die Bemühungen nicht auf", sagte er und fügte hinzu: "Ich bin guter Dinge, dass es uns gelingen wird, die administrativen Hürden zu nehmen." Klaus Schäfer, Geschäftsführer sowohl der EWIV als auch der Eifel-Tourismus-GmbH, teilt den Optimismus: "Die ITB hat Eifel und Ardennen weiter zusammen geschweißt. Wir haben viele politische Gespräche geführt und viel Wertschätzung erfahren." Nationalpark Eifel auch zentrales Thema

Einer der Gesprächspartner war Hendrik Hering (SPD), der erstmals in seiner Funktion als Mainzer Wirtschafts- und Verkehrsminister die ITB besuchte. Unter anderem ging es dabei um den weiteren Ausbau des Radwanderwegenetzes auf alten Bahntrassen, das bereits jetzt eines der Eifeler Trümpfe ist. So könnte der geplante Radweg auf Vennbahn-Linie (Aachen-St. Vith) seine direkte Fortsetzung in Richtung Prüm finden. Auch die Entwicklungsansätze für den Nationalpark Eifel waren ein zentrales Gesprächsthema. Die Fachbesucher und das Publikum an den öffentlichen ITB-Tagen kamen ebenfalls nicht zu kurz. Um Gäste warb die Eifel mit neuen Ferienkatalogen und Produkt-Magazinen zu Radfahren, Wandern, Urlaub auf dem Bauernhof, Geologie/Vulkanismus und Camping sowie mit der Mappe "Motorrad-Eifel"und der Karte "Reisemobilerlebnis". Nach einem leichten Einbruch bei den Übernachtungszahlen 2006 will die Eifel jetzt wieder zulegen - vorausgesetzt, es kommt nicht erneut eine lang anhaltende Schlechtwetter-Periode dazwischen. Klaus Schäfers Hoffnungen ruhen auf den Wandern: Die Ausrichtung dem 106. Deutschen Wandertages 2006 habe der Eifel viele neue Fans beschert. SEITE 6

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