Sparsames Speicher

SPEICHER. (utz) Einen Sparhaushalt hat der VG-Rat Speicher verabschiedet. Um den Haushalt auszugleichen, mussten die Speicherer in den sauren Apfel beißen und die VG-Umlage auf einen Hebesatz von 37,1 auf 39,2 Prozent erhöhen.

Die Speicherer haben's noch gut. Das mögen die Neuerburger, Irreler oder Kyllburger mit Blick auf den Haushalt 2003 der VG Speicher denken. Im vergangenen Haushaltsjahr hatten die Speicherer sogar eine freie Finanzspitze - etwas, das in vielen Verbandsgemeinden auf der roten Liste der aussterbenden Begriffe steht. Doch die allgemein um sich greifende Depression hat nun auch die VG Speicher erreicht. Und so war die Stimmung bei der Verabschiedung des Haushalts 2003 im Rathaus Speicher gedämpft. "Wir alle auf der örtlichen Ebene werden die Problematik und Dramatik der kommunalen Finanzen nicht wirklich lösen können", sagte Bürgermeister Rudolf Becker. Deshalb hofft die VG wie viele andere auf Bund und Land. Allerdings, so Becker, seien die Auswirkungen der Finanzpolitik des Landes weniger erfreulich: Rund 91 000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen erhalten die Speicherer im Haushaltsjahr 2003 - der niedrige Stand soll bis 2008 gehalten werden. Grund genug, einen Haushalt aufzulegen, dem selbst die eifrigsten Sparfüchse im Rat nichts entgegen zu setzen hatten. Peter Fritzen (Junge Liste) wollte deshalb "nicht verhehlen, dass dieser Plan anders aussieht als im Vorjahr. Das mögliche Einspar- und Streichvolumen ist viel kleiner geworden". Das sahen die anderen Ratsmitglieder offensichtlich genauso. Der Rat stimmte bei einer Enthaltung für den Haushalt 2003 - obwohl für dessen Ausgleich die Erhöhung der VG-Umlage von 37,1 auf 39,2 Prozent notwenig wird. Damit nimmt die VG voraussichtlich etwa 42 000 Euro mehr von den Gemeinden ein.Umbau des Rathauses abgeschlossen

Mit einem Volumen von 3,608 Millionen Euro liegt der Verwaltungshaushalt 2003 um etwa 140 000 Euro höher als im Jahr 2002. Der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 211 000 Euro. Mit einem Schuldenstand von 1,239 Millionen Euro geht die VG ins Haushaltsjahr 2003. Trotz aller Sparsamkeit muss die VG investieren. Rund 32 000 Euro steckt die VG in das Einwohnermeldesystem EWOIS, etwa 45 000 Euro gehen für die Beseitigung der Schäden am Kylltalradweg und den Gewässern dritter Ordnung drauf, die durch das Januar-Hochwasser entstanden sind. Insgesamt 28 000 Euro fließen in diesem Haushaltsjahr noch in den Kylltalradweg, der die VG 443 000 Euro kostet. Die Umstellung auf ein neues EDV-System im Kassen- und Rechnungswesen, die notwendig wird, weil das bisher benutzte nicht mehr betreut und gepflegt wird, schlägt mit 65 000 Euro zu Buche. Allerdings spart das neue System jährlich 9000 Euro gegenüber dem alten. Keine weiteren Ausgaben werden voraussichtlich für den Umbau des Rathauses entstehen. Die Umgestaltung in ein Service orientiertes Bürgerbüro ist beendet. Etwa 63 000 Euro waren dafür veranschlagt. Die Eröffnung soll voraussichtlich Ende März gefeiert werden.

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