Speckgürtel gewinnt, Umland verliert

Demografische Entwicklung konkret: In der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land sind die Einwohner-Zahlen um 120 auf 18 055 gesunken. Das liegt auch daran, dass 2007 mehr Menschen gestorben sind (188), als neue Erdenbürger das Licht der Welt erblickten (130). Zudem zieht's manch einen eher vom Land in die Stadt.

Bitburg. (scho) Weit zersiedelt war das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Bitburg-Land um 1800. Damals wurden gerade mal knapp 10 000 Einwohner gezählt. In den 50er Jahren waren es rund 16 000. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die Einwohner-Entwicklung im Jahr 2000 mit rund 18 200. Seither büßt die VG mit ihren 51 Ortsgemeinden von Jahr zu Jahr Verluste ein und registriert laut amtlicher Gemeindestatistik für 2007 exakt 18 055 Einwohner. Das sind 120 weniger, als noch im Vorjahr. Hinzu kommen noch knapp 1300 nicht meldepflichtige Familienangehörige der amerikanischen Streitkräfte (im Vergleich zu rund 1200 im Vorjahr), so dass von Bevölkerungsschwund noch nicht die Rede sein kann. Aber auch im Bitburger Land ist die allgemein zu beobachtende demografische Entwicklung spürbar: 188 Sterbefälle standen "nur" 130 Geburten gegenüber. Das heißt: Es sterben mehr Menschen, als neue geboren werden, was langfristig zur "Überalterung" der Gesellschaft führt. Das zeigt auch die Grafik zur Altersstruktur: Die größte Altersgruppe bilden zwar derzeit noch die 40- bis 49-Jährigen (rund 3300), gefolgt von den 50- bis 59-Jährigen (rund 2400). In 20 Jahren, wenn die derzeit 40- bis 59-Jährigen die 60- bis 79-Jährigen sind, sind die Senioren definitiv stärkste Bevölkerungsgruppe - es sei denn, es gibt einen Baby-Boom. Aber davon ist bisher nichts zu spüren. Denn auch eine weitere allgemeine Entwicklung zeigt sich beispielhaft im Bitburger Land: der Trend zur Ein-Kind-Familie. Die rund 18 000 Einwohner verteilen sich auf rund 10 000 Haushalte, darunter 2000 Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren. Von den 2000 Kinder-Haushalten zählt fast die Hälfte (960) nur ein Kind, in 762 Haushalten leben zwei Kinder, nur in 262 drei Kinder und mehr. Insgesamt gibt es nur noch rund 1600 Kinder unter zehn Jahren, das ist ein Rückgang von 20 Prozent in nur sieben Jahren. Dafür wird wieder mehr geheiratet: 140 Paare gaben sich das Jawort - davon 57 Paare in der Burg Rittersdorf, neun auf Schloss Hamm und acht auf Burg Dudeldorf. Insgesamt sind rund 8500 Einwohner verheiratet, 7400 ledig, 840 geschieden und rund 1300 verwitwet. Größte ausländische Bevölkerungsgruppe sind mit 108 die Luxemburger (Vorjahr: 92), gefolgt von meldepflichtigen US-Amerikanern (81). Der Ausländeranteil ist mit 3,2 Prozent aber gering. HINTERGRUND Bitburg-Land in Zahlen: Die Dörfer mit den meisten Einwohnern sind: Rittersdorf (1519), Dudeldorf (1089), Bettingen (1083), Wißmannsdorf (876), Wolsfeld (839) und Fließem (734). Die wenigsten Einwohner haben: Hisel (17), Hamm (24), Feilsdorf (36), Enzen (44) und Wettlingen (61). Im Schnitt haben die Dörfer in der VG Bitburg-Land 350 Einwohner. Die größten Einwohner-Rückgänge in absoluten Zahlen verbuchten: Dudeldorf (27), Idenheim (23), Biersdorf am See (20), Seffern (17) und Sülm (16). In Relation zur Einwohnerstärke haben Enzen (21 Prozent, zwölf Einwohner), Halsdorf (7,7 Prozent, neun Einwohner) und Idenheim (5,3 Prozent, 23 Einwohner) am meisten Federn gelassen. Die größten Zuwächse gab es hingegen in Rittersdorf (44 Einwohner), Messerich (21) und Metterich (21). In Relation zur Einwohnerstärke hat das kleine Brimingen mit mehr als zehn Prozent die größte Zuwachsrate (plus acht Einwohner). (scho)

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