Speicher will seine Schule behalten

Speicher · Speicher will die Realschule plus als weiterführende Schule behalten. Deshalb hat der Rat der Verbandsgemeinde einstimmig eine Resolution beschlossen. Der Rat fordert, dass der Eifelkreis Bitburg-Prüm sich für den Fortbestand der Einrichtung einsetzt.

 Das Speicherer Schulzentrum. TV-Foto: Archiv

Das Speicherer Schulzentrum. TV-Foto: Archiv

Speicher. Speicher gibt den Kampf noch nicht als verloren: Der Rat der Verbandsgemeinde hat sich ausdrücklich für den Erhalt einer weiterführenden Schule in der Stadt ausgesprochen und eine Resolution verabschiedet. Darin wird der Eifelkreis Bitburg-Prüm als Schulträger aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass die Realschule plus Bitburg am Standort Speicher erhalten bleibt.
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier soll die Außenstelle auf Dauer genehmigen. Die Haupt- und Realschule Speicher war im August 2013 aufgelöst worden (der TV berichtete). Der Standort wird derzeit als Außenstelle der Realschule plus in Bitburg weitergeführt. Derzeit besuchen 138 Kinder in acht Klassen die Schule in Speicher.
Aber wie lange das noch der Fall sein wird, ist unklar. Und um die Schule zu retten, sei es "jetzt an der Zeit, noch einmal etwas zu versuchen", sagt Manfred Rodens, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher und betont: "Wir sehen eine Chance." Und genügend Gründe, die für Speicher sprechen. In der Resolution heißt es zu den Schulgebäuden: "Hier wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch das Land, den Kreis und den ehemaligen Zweckverband Hauptschule Speicher mit seinen Mitgliedern Verbandsgemeinde Speicher, Verbandsgemeinde Trier-Land und Verbandsgemeinde Wittlich-Land immense Vermögenswerte geschaffen." Bei einer Schließung würden diese Vermögenswerte vernichtet und "dies ist in Zeiten knapper öffentlicher Kassen in der Bevölkerung nicht zu vermitteln". Zur Summe kann Rodens allerdings keine genauen Angaben machen, doch hält er vor allem die Dreifelder-Sporthalle für erwähnenswert: "Die ist in einem sehr guten Zustand."
Als weitere Argumente werden die langen Schulwege angeführt, die den jungen Menschen "aufgedrängt" werden. Die Schüler müssten auf Schulen außerhalb der VG ausweichen. Das führe auch zu "erheblichen Transportkosten". Zudem seien Schulträger und Land gezwungen, durch die Konzentration an nur wenigen Standorten "ganz erhebliche Investitionen vorzunehmen, obwohl in Speicher hervorragende Einrichtungen vorhanden sind".
Die Resolution alleine, sagt Rodens, "bewirkt ja noch nicht die Welt". Für wichtiger hält er die Gespräche mit der ADD, den Ministerien, den Ortsgemeinden und nicht zuletzt den Eltern, die auf die Resolution folgen. Der Verbandsgemeinderat hat zudem beschlossen, solange die Außenstelle der Realschule plus in Speicher noch existiert, dass die VG 30 Prozent der Strom- und Energiekosten übernimmt sowie pauschal 10 000 Euro pro Jahr für die Pflege der Außenanlagen. Bisher hatte der Kreis als Schulträger die Energiekosten komplett getragen
Meinung

Aussichtslos!
Es ist verständlich, dass der Verbandsgemeinderat für den Schulstandort Speicher kämpft. Ein aussichtsloser Kampf. Denn die Entscheidung ist längst gefallen: Der Schule fehlen Schüler. 51 Schüler hätte es 2013 gebraucht; Speicher hatte 23 zu wenig. Selbst der verzweifelte Versuch, mit einer Anmelde-Prämie, Schüler zu gewinnen, ist gescheitert. Und nun soll eine Resolution das Blatt wenden?! Die VG sollte sich über alternative Nutzungskonzepte für die Gebäude Gedanken machen. Eine gelungene Umnutzung könnte Speicher mehr Impulse geben, als das krampfhafte festhalten am Schulstandort. d.schommer@volksfreund.de

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