Spielend die Sprache kennenlernen

RÖHL. (rh) Ein erlebnisreicher Schüleraustausch ging in diesen Tagen zu Ende: Der zwölfjährige Luigi Vallée war sechs Monate lang Gast in der Familie von Susanne und Burkhardt Pickan. Gemeinsam mit ihrem Sohn Max besuchte der junge Franzose die Realschule in Bitburg.

Luigi und Max sind richtig gute Freunde geworden. Heute spielen sie im Garten hinter dem Haus der Pickans mit dem Fußball und verstehen sich prächtig. Gesprochen wird deutsch. "Das habe ich in dieser Zeit hier in Deutschland glaube ich ganz gut gelernt", sagt Luigi grammatikalisch richtig und mit französischen Akzent in der Stimme. Dazu beigetragen haben die persönlichen Gespräche in der Gastfamilie, aber auch die Kontakte in der Schule und im Sportverein. "Da bin ich wunderbar aufgenommen und akzeptiert worden", erzählt Luigi und verrät, dass er in der E-Jugend bei der Eintracht DIST in Röhl in der Verteidigung gespielt hat. Die Schule habe ihm hier in Deutschland sehr viel Spaß gemacht. Besonders habe er es geschätzt, dass eben nur bis Mittags unterrichtet wird und der Nachmittag frei ist.Die Pickans sind eine offene Familie. Schüleraustausche sind für sie zum wichtigen Teil der Erziehung geworden. So befindet sich die Tochter Charlotte zurzeit im Schüleraustausch in Frankreich. "Solch lange Austausch-Partnerschaften müssen gut und intensiv vorbereitet sein", weiß Susanne Pickan, die selbst Lehrerin ist. Seit 1978 ermöglicht die Interessengemeinschaft "En Famille" Schülern, sechs Monate lang im Ausland zu leben und auch dort zur Schule zu gehen. "Ziel ist, dass die Kinder in dieser Zeit die Fremdsprache fließend sprechen und Freunde fürs Leben kennen lernen", sagt Susanne Pickan. Damit Kinder und Eltern wissen, auf was sie sich einlassen, sieht "En Famille" ein Kennenlernprogramm mit Besuchen und Gegenbesuchen vor dem Schüleraustausch vor.Beide Seiten profitieren

Luigi Vallée jedenfalls hat der Aufenthalt in Deutschland sehr gut gefallen. Vor allem auch, weil ich mich hier in der Familie Pickan sehr wohl gefühlt habe. "Das war, als wäre ich ihr eigenes Kind", bedankt sich der Junge bei der Gastfamilie. Sein Freund Max sieht das auch so. "Es war eine tolle, gemeinsame Zeit. Wir haben viel voneinander gelernt und verstehen uns sehr gut. Wir werden auch weiter in Kontakt bleiben", sagt Max. Sophie, die kleine Schwester von Max bringt Farbe ins Spiel: "Die haben mich immer geärgert. Ich bin froh, wenn meine große Schwester wieder da ist", beklagt der kleine Blondschopf. So war es wie im richtigen Leben. In der Zweitfamilie fand das Zusammenleben in Facetten statt. "In der Summe haben beiden Seiten aber enorm viel profitiert", resümiert Burkhardt Pickan.

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