Spindler kandidiert wieder - CDU sucht noch

KYLLBURG. (r.g.) Viel Konkretes gibt es noch nicht, doch in Kyllburg wird die Bürgermeisterwahl eines der beherrschenden Themen in nächster Zeit sein. Anfang April will sich der Verbandsgemeinderat auf einen Termin einigen.

"Wir sind offen für jeden qualifizierten Bewerber", macht Helmut Berscheid deutlich. Acht Jahre zuvor noch hatte der CDU-Fraktionschef im VG-Rat selbst zusammen mit Bernd Spindler (SPD) und dem FWG-Kandidaten Manfred Klinnert um die Nachfolge von Matthias Kootz (CDU) gebuhlt. Zur Überraschung vieler hatte damals die Mehrheit für den Sozialdemokrat Spindler votiert, der seitdem Chef der Verwaltung in der Waldstadt ist. Nun jedoch will Berscheid seinen Hut nicht mehr in den Ring werfen: "Ich habe bereits vor zwei Jahren den Gremien mitgeteilt, dass ich nicht mehr antreten werde", sagt Berscheid, hauptberuflich Geschäftsführer des Zweckverbands Flugplatz Bitburg. Gleichwohl wäre für die Christdemokraten ein Kandidat aus der eigenen Verbandsgemeinde ein Idealfall, aber keinesfalls ein Muss. "Es sollte nach Möglichkeit aber jemand sein, der sich in der Region auskennt", beschreibt Berscheid das Anforderungsprofil. "Deshalb haben wir auch nicht im Raum Köln inseriert, sondern in der Region Trier." In Amtsblatt, Volksfreund und Parteizeitung inserierten die Kyllburger Christdemokraten Ende Februar. Im Mai und April wird die Findungskommission der Partei tagen und aus den Bewerbern den Geeigneten auswählen. "Mir war wichtig, dass wir in dieser stringenten und transparenten Weise vorgehen", sagt Berscheid, der am Ende einen Bewerber haben will, der von allen in der Partei getragen wird. Und welche Voraussetzungen muss der CDU-Kandidat sonst noch mitbringen? "Wir suchen eine qualifizierte Persönlichkeit, die sich mit den Strukturen in der Verwaltung auskennt." Zudem soll der Kandidat "bürgernah sein und die wirtschaftliche Seite voran bringen. Da müssen Akzente gesetzt werden". Dann, ist Berscheid zuversichtlich, "haben wir auch eine gute Chance, die Wahl zu gewinnen". Wann eine Wahl gewonnen werden kann, steht unterdessen noch nicht fest. Mit dieser Frage wird sich der Verbandsgemeinderat erst in seiner Sitzung Anfang April beschäftigen. Ein Termin könnte nach TV -Informationen im November liegen. Für die SPD will Amtsinhaber Bernd Spindler wieder in den Ring steigen. Dabei steht er nach mehr als sieben Jahren Amtszeit vor einer anderen Situation als 1995. "Die Erwartungshaltung ist natürlich eine andere", nennt Spindler den größten Unterschied. Eine Herausforderung aber, der er sich stellen will. "Die Arbeit hat Spaß gemacht", bilanziert Spindler, und deshalb will er auch wieder antreten. Auch glaubt der Bürgermeister, dass in seiner Amtszeit in der Verbandsgemeinde viel bewegt worden ist. "Allein in den Kanalbau sind 50 Millionen Mark investiert worden. Das hatte natürlich eine große Impulswirkung, so dass auch viel in Sachen Dorferneuerung passiert ist." Auch auf Schloss Malberg habe sich viel getan, und dieser Tage hat die Rathaussanierung (Spindler: "Sie hat mich ja auch von Anfang an begleitet") begonnen. Ob die Freien Wähler ebenfalls wieder jemanden ins Rennen schicken, lässt Rudolf Densborn von der FWG Kyllburger Waldeifel offen. "Sicher ist die Situation eine andere als 1995, aber wir wollen erst einmal die Ratssitzung abwarten." Auch wenn andere Fraktionen bereits ausgeschrieben hätten, "wollen wir abwarten, wie die Fakten aussehen", sagt Densborn. "Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden." Wenn der Rat die Rahmenbedingungen abgesteckt habe, entscheide die Mitgliederversammlung. Wenn der Rat Anfang April einen Termin festgelegt hat (der vermutlich im Oktober oder November liegt), wird der Posten zunächst noch einmal offiziell ausgeschrieben. Potenzielle Kandidaten (neben Spindler) müssen dann eine gewisse Zahl an Unterstützer-Unterschriften haben oder von einer Partei unterstützt werden.

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