Sportgerät im TV-Test: Hier turnt der Chef noch selbst (Video)

Bitburg · Ist das neue Spielgerät in Bitburg nur mit einem Einführungskurs zu verstehen? Kinder wissen jedenfalls sofort, was auf der umstrittenen Turnbar zu tun ist. Wir haben getestet, ob Ältere auf dem Mehrgenerationenspielplatz klar kommen.

 Es lebe der Sport: Kinder klettern auf der Turnbar rum (Mitte). Das hat sich von "den Großen" keiner getraut. Michaela Klinkhammer (links) trainiert den Bauch, Lars Ross (rechts) springt auf Kisten und zieht sich an einer Stange hoch...

Es lebe der Sport: Kinder klettern auf der Turnbar rum (Mitte). Das hat sich von "den Großen" keiner getraut. Michaela Klinkhammer (links) trainiert den Bauch, Lars Ross (rechts) springt auf Kisten und zieht sich an einer Stange hoch...

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Sportgerät im TV-Test: Hier turnt der Chef noch selbst (Video)
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 ... Gaby Schweneker (links) dehnt sich und trainiert die Beinmuskeln auf der Schrägbank, die Paul Steinbach nach ein paar Klimmzügen fürs Bauchtraining nutzt. Michaela balanciert zum Abschluss wie am Barren. TV-Fotos (9): Dagmar SChommer

... Gaby Schweneker (links) dehnt sich und trainiert die Beinmuskeln auf der Schrägbank, die Paul Steinbach nach ein paar Klimmzügen fürs Bauchtraining nutzt. Michaela balanciert zum Abschluss wie am Barren. TV-Fotos (9): Dagmar SChommer

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Bitburg Wenn das neue Gerät schon Turnbar heißt, sollte es doch auch machbar sein, darauf irgendwie zu turnen. Also auf zum Indianerspielplatz in der Rembrandtstraße, direkt beim Stadion Ost. Indianer kennen keinen Schmerz.

Die Turnbar ist das neue Gerät, das aus dem Indianerspielplatz, der mit Wigwam, Zelt und Hängebrücke bestückt ist, einen Mehrgenerationenspielplatz machen soll. So jedenfalls das Konzept der Stadt. Leser aus der 50plus-Generation schrieben uns, dass sie sich nicht vorstellen könnten, dass die Turnbar auch für sie was wäre. So machte das Spielgerät dann zuletzt im TV auch mit "Eine Stange Geld für ein paar Stangen" Schlagzeilen. Immerhin hat sich die Stadt den Spaß an Sport und Spiel 79 000 Euro kosten lassen. Und jetzt weiß keiner, was er damit anfangen soll? Zeit für einen Vor-Ort-Termin.

Ein Junge sitzt ganz oben auf dem Gerüst. Womöglich sind die runden Ausbuchtungen in den Stangen genau dafür gedacht. Ein Mädchen lässt sich an einer Stange baumeln. Dahinter hangeln sich drei Jungspunde wie kleine Äffchen durch das Gestänge. Für junge Leute stellt sich die Frage offenbar nicht, was man hier wie machen kann. Und die ältere Generation?
Mit Lokalchef Lars Ross testet ein kleines, aber feines Team nicht nicht mehr ganz so junger, aber junggebliebener Freiwilliger wie turnbar die Turnbar ist. Mit von der Partie: Michaela Klinkhammer, Gaby Schweneker aus der TV-Redaktion und Weinhändler Paul Steinbach aus der Nachbarschaft. Erste Reaktion beim Blick auf das teils mehr als zwei Meter hohe Gerüst: nachdenken.

Paul entdeckt für sich dann schnell die Möglichkeit für ein paar Klimmzüge. "Klasse, geht noch", sagt er, schon etwas außer Atem. "Heb' mich mal dran", fordert ein kleiner Junge, der sich vergeblich nach der Stange streckt. Mehrgenerationen-Mission erfüllt.
Michaela tut inzwischen was für ihre Bauchmuskeln. Sie hat eine Bank entdeckt, klemmt ihre Füße unter eine der Stangen ein und dann geht es auf und nieder immer wieder. Der Chef selbst springt auf Kisten, hangelt sich an Stangen hoch, probiert mal aus, was er vom Schulsport noch so am Barren kann - Beine von einer auf die andere Seite schwenken und so.

Gaby lässt sich mal einfach hängen: "Ah, das tut meinem Rücken gut." Und dann nutzt sie - man sieht es ihr nicht an, dass sie die 60 schon überschritten hat - die Stangen zum Dehnen wie im Ballett. Und dann will sie es wissen: Füße auf eine niedrige Stange und Liegestütze. Drei, vier, dann erstmal verschnaufen. Nach kaum zehn Minuten sind alle außer Puste, die Pumpe geht. Aber zufrieden sehen sie aus.
"Für mich ist das eher ein Sport-, als ein Spielgerät", sagt Lars am Ende. Auch Paul findet: "Der erfahrene Sportler ist hier besser aufgehoben als der unerfahrene Senior." Er könnte sich vorstellen, noch mal vorbei zu kommen. Aus seiner Sicht wäre die Anlage toll für Läufer, die gezielt ihre Strecke dorthin legen. "Oder Vereine, die das zum Krafttraining nutzen", sagt Michaela. "Oder einfach um sich ein bisschen zu dehnen", sagt Gaby, für die das Gerät nicht nur was zum Muskel-stählen ist: "Man muss halt ein bisschen ausprobieren. Aber eine ausführlichere Beschreibung mit vielen Ideen wäre hilfreich."

Das Problem hat auch die Stadt erkannt. "Es gibt Fitnessbegeisterte, die auf Anhieb gut mit so einem Gerät zurecht kommen und andere, die erst mal nichts damit anzufangen wissen", sagt Projektverantwortlicher Ralf Mayeres. Wie die Turnbar genutzt werden kann für ältere, jüngere, mehr oder weniger trainierte Menschen, wird nun bei zwei Einführungskursen von Fitnesstrainern gezeigt. Man wolle Berührungsängste abbauen, sagt Mayeres und erklärt: "Ich bin sicher, dass hier auch ein Senior, der mit dem Enkelkind unterwegs ist, eine Variante findet, die für ihn passt. Aber klar, ein bisschen Freude an Bewegung sollte man schon mitbringen."

Und das sind die Termine der Einführungskurse: Los geht es am Freitag, 11. August, 19.30 Uhr, am "Mehrgenerationenplatz - Sport und Bewegung" in der Rembrandtstraße. Der zweite Kurs ist am Freitag, 8. September, 19.30 Uhr.
Video-Impressionen gibt es unter www.volksfreund.de/bitburg

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