Stabwechsel im Bitburger Land

Heute wird der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg Land, Josef Junk, offiziell in sein Amt eingeführt. Er ist der erste SPD-Mann an der Spitze des Bitburger Lands. Sein Vorgänger Jürgen Backes (CDU) blickt im TV-Gespräch zurück auf seine Amtszeit.

 Ganz privat: Jürgen Backes lebt mit Frau Lissi und Sohn Anton in Trier-Biewer. Er hofft nach dem Bürgermeisteramt, wieder mehr Zeit für seine Familie zu haben. Foto: TV-Archiv/Dagmar Schommer

Ganz privat: Jürgen Backes lebt mit Frau Lissi und Sohn Anton in Trier-Biewer. Er hofft nach dem Bürgermeisteramt, wieder mehr Zeit für seine Familie zu haben. Foto: TV-Archiv/Dagmar Schommer

Bitburg. Still und leise hat Jürgen Backes sich von seinen Weggefährten im Bitburger Land verabschiedet. Im kleinen Kreis, ohne viel Aufhebens. Ihm war nicht nach großer Feier. Gerne hätte er eine zweite Amtszeit die Geschicke der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg-Land geleitet. Dafür hat der CDU-Mann gekämpft. Doch er unterlag mit 49,7 Prozent der Stimmen seinem Herausforderer Josef Junk, der am heutigen Donnerstagabend in Meckel offiziell als neuer Bürgermeister ernannt und vereidigt wird.

Junk ist der erste SPD-Bürgermeister in Bitburg-Land. Neben Bernd Spindler (VG Kyllburg) ist er der zweite SPD-Mann an der Spitze einer Verbandsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Im TV-Gespräch verabschiedet sich Jürgen Backes und blickt zurück auf die acht Jahre seiner Amtszeit.

Was sind für Sie die drei wichtigsten Projekte, die Sie in Ihrer Amtszeit umgesetzt haben?

Jürgen Backes: Der Flächennutzungsplan, der Grundlage für eine dynamische Entwicklung sowie für eine zukunftsfähige und nachhaltige Bauland- und Gewerbeentwicklung der 51 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde ist.

Das meiste Geld wurde im Bitburger Land unter der Erde vergraben, wie Sie immer sagten …

Jürgen Backes: Ja, die Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzepts ist ein Wirtschaftsförderungsprogramm erster Güte. Das gehört auch zu den wichtigen Projekten. Für mich war das nicht nur Pflichtprogramm, sondern ich sehe es auch als Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung und einen wirksamen und nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz. Darüber hinaus war und ist dessen Umsetzung ein wichtiger Impulsgeber für die öffentliche und private Dorferneuerung in den Ortsgemeinden.

Und Ihr drittes Projekt?

Jürgen Backes: Das flächendeckende Angebot der französischen Sprache in den Kindergärten und den Grundschulen hat Vorbildcharakter für die gesamte Region. Mehr als 300 Kinder nehmen das Angebot unseres Volksbildungswerkes wahr. Es ist ein Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit für unsere Kinder

Welches Erlebnis wird Ihnen aus Ihrer Amtszeit mit Sicherheit in Erinnerung bleiben?

Jürgen Backes: Das erste verbandsgemeinde-übergreifende Feuerwehrfest im Eifelkreis mit der Verbandsgemeinde Irrel, an dem über 1000 Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden teilnahmen, wird mir unvergessen bleiben, ebenso die vielen gemeinsamen Veranstaltungen und jährlichen Abschlussübungen mit den engagierten Jugendfeuerwehren.

Was möchten Sie nicht missen?

Jürgen Backes: Die Freundschaften, die in den acht Jahren meiner Amtszeit entstanden sind und die über den Tag hinaus Bestand haben werden.

Gibt es Begegnungen, an die Sie sich besonders gerne erinnern?

Jürgen Backes: Da wir uns in der Vorweihnachtszeit befinden, erinnere ich mich gerne an das alljährliche Schmücken des Weihnachtsbaumes im Rathaus mit den Kindern der Grundschulen und der anschließenden kleinen Weihnachtsfeier bei Plätzchen, Gebäck und vorgelesenen Weihnachtsgeschichten.

Was hat Ihnen an der Arbeit als VG-Chef am meisten Freude bereitet?

Jürgen Backes: Die Teamarbeit mit den Menschen bei der Bearbeitung von konkreten Projekten. Der Ideenreichtum, die Kreativität, Zielstrebigkeit und "Hemdsärmeligkeit", mit der die Dinge angegangen wurden - nach dem Motto: "Erst mal sehen, was sich machen lässt, und dann etwas machen, was sich sehen lässt."

Was möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Jürgen Backes: Ich wünsche meinem Nachfolger Josef Junk stets eine glückliche Hand bei der Umsetzung seiner Ziele im Interesse der Verbandsgemeinde Bitburg-Land.

Worauf freuen Sie sich nach Ihrer Zeit als VG-Chef am meisten?

Jürgen Backes: Auf die neue berufliche Herausforderung und darauf, vielleicht für meine Familie mehr Zeit zu haben.

Würden Sie es wieder machen?

Jürgen Backes: Ich habe meine damalige Entscheidung, als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land zu kandidieren und acht Jahre mein Amt wahrzunehmen, nie bereut. Im Gegenteil: Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass die Mehrheit der Menschen in Bitburg-Land mir damals die Möglichkeit gegeben hat, einen Beitrag zu einer positiven Fortentwicklung der Verbandsgemeinde leisten zu dürfen. ZUR PERSON Der studierte Jurist Jürgen Backes (Jahrgang 1962) hat bereits beim Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie als Referent des ehemaligen Trierer Oberbürgermeisters Helmut Schröer gearbeitet, bevor er 2002 zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gewählt wurde. Im Januar 2010 startet er als Anwalt bei der Trierer Kanzlei "Schött und Feltes" mit dem Schwerpunkt Verwaltungs- und Vertragsrecht. (scho)

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