Stadt im Schleudertrauma

PRÜM. Große Schatten werfen ihre Ereignisse voraus: Rosenmontagszug, Fete auf dem Teichplatz-Parkdeck, Bau eines Fußgängerkreisels. Anlässlich des Fetten Donnerstags äußert sich Mathilde Weinandy, bis Aschermittwoch nur Bürgerin statt Bürgermeisterin, in einem erdichteten (!) Exklusiv-Interview des Trierischen Volksfreunds zu den neuesten Plänen und Gerüchten.

Frau Bürgerin Weinandy, wir haben aus sicherer Quelle erfahren, dass der Rosenmontagszug in diesem Jahr durch das Teichplatz-Parkhaus ziehen soll. Stimmt das?Weinandy: Ja, das stimmt. Diese Entscheidung ist in enger Abstimmung zwischen dem Rat, der Karnevalsgesellschaft und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für in den Sand gesetzte Zuschüsse gefallen. Wir möchten so erreichen, dass dieses Gebäude endlich aus den Negativ-Schlagzeilen herauskommt und sich im Laufe der Zeit zum Spaß-Tempel entwickelt. Aber mal Spaß beiseite: Nach unseren Informationen werden Friedhelm Schneider-Deckel und Werner Ruland-Kopfbau die Zugleitung übernehmen.Weinandy: Da geht Ihre Fantasie zu weit. Friedhelm Schneider hat lediglich angefragt, ob er auf dem Deckel einen Geschäftskomplex für acht bis zehn neue beziehungsweise unnötige Discounter errichten darf. Und der andere Herr, von dem Sie da sprechen, den kenne ich nicht. Hat der auch was mit dem Parkdeck zu tun? Ja, von dem stammen die Pläne zum Bau Ihrer künftigen Spaß-Meile, die früher unter der Bezeichnung "Millionengrab" firmierte, Frau Bürgerin. Wo der abgeblieben ist, weiß ich auch nicht. Allerdings vermisst ihn auch niemand ernsthaft.Weinandy: Nun hören Sie endlich mit Ihren Boshaftigkeiten auf und stellen Sie Ihre Fragen! Ich sage nichts dazu, obwohl, unter uns: eigentlich haben Sie ja recht. Aber schreiben Sie das bitte nicht! Gut, Frau Weinandy, wie Sie wünschen. Was sagen Sie denn dazu, dass wegen der Rosenmontagsfete im Parkdeck Egon Antoine angekündigt hat, als Gegen-Prinz zu Dominik I. in Erscheinung zu treten?Weinandy: Das ist mir neu. Aber ich habe ohnehin kein Problem damit, mich mit Andersdenkenden an einen Tisch zu setzen, mich mit ihnen zu beraten oder mit ihnen zu feiern. Ach deshalb ihre Zusammenarbeit mit Walter Braus und der PBB?Weinandy: Das finde ich jetzt sehr vermessen von Ihnen. Ihre plumpen Kommentare zu dem Thema haben mich damals schon genug geärgert. Herr Braus und ich waren und sind immer einer Meinung. Basta. Und nun stellen Sie mir endlich mal eine richtige Frage! Nun gut, Frau Abge. . ., tschuldigung, Frau Bürgerin: Wie sehen die Pläne hinsichtlich der neuen Verkehrsführung aus?Weinandy: Ich bin dankbar, dass ich den Rat in dieser Frage auf Linie habe. Nach dem Kreisel am Gerberweg bauen wir noch zwei auf den Hahnplatz. Wieso zwei?Weinandy: Nun, am Fahnenrondell wird der Kreisverkehr für die Autos entstehen, ganz normal also. Und vor das Restaurant Alte Abtei kommt ein weiterer, speziell für Fußgänger. Er bezieht die Kalkgasse, den Klosterhof sowie die Hahnstraße ein und erhält eine direkte Abbiegespur ins Gasthaus. Ist das Ihr Ernst?Weinandy: Ja, das ist mein Ernst. Deshalb hat sich Herr Mereien auch sehr gefreut und spontan zugesagt, die Einweihung komplett zu sponsern. Übrigens: Haben Sie auch gehört, dass Ernst Mereien einer der Teilnehmer an der TV-Fasten-Aktion sein soll?Weinandy: Ja, das habe ich auch gehört. Ich begrüße die Aktion ohnehin sehr. Deshalb möchte ich noch versuchen, die Fraktionen soweit zu kriegen, dass sie daran teilnehmen. Einigen kann das sowieso nichts schaden. Mit weniger Pfunden diskutiert es sich leichter! Na, dann prost! Ich habe keine Fragen mehr.Weinandy: Ich hätte Ihnen auch nicht mehr geantwortet! S Nicht mit Bürgerin Mathilde Weinandy sprach unser Redakteur Manfred Reuter.

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