Stadtrat sagt Ja zu Flugplatzfest

BITBURG. (lars) Das dritte Augustwochenende gehört dem ersten Flugplatzfest: Die Stadt übernimmt das finanzielle Risiko.

Die Diskussion im Bitburger Stadtrat bei der Sondersitzung amMittwoch war ausnehmend spannend: Dabei stand nichts existenziellBedeutendes auf der Tagesordnung. Das am dritten Augustwochenendegeplante Flugplatzfest erhitzte die Gemüter. Spannend war dieDebatte vor allem, weil sich Kritiker und Befürworter derÜbernahme des finanziellen Risikos für das Spektakel durch dieStadt nicht sicher sein konnten, wer die Mehrheit für sichgewinnen würde. Überraschend deutlich gelang dies am Ende denUnterstützern des Projekts, das die Stadt im schlimmsten Fallrund 80 000 Euro kosten wird. Kalkulierbares Risiko

Ein Verlust in dieser Höhe ist jedoch unwahrscheinlich. Denn er würde nur zusammen kommen, wenn das Fest kurzfristig ausfiele oder nicht eine einzige Eintrittskarte für die Flugschau, das Treffen von 30 Heißluftballons sowie die Ausstellung, die Motorsportler und Autohändler aus der Stadt auf die Beine stellen wollen, verkauft würde.

Dennoch konnten sich weder Manfred Böttel (FBL) und Marie-Luise Niewodniczanska (FDP) noch Elfriede Graupeter (Wählergruppe Graupeter) und Hubert Klein (Bündnis 90/Die Grünen) mit der Tatsache anfreunden, dass die Stadt das gesamte finanzielle Risiko schultern soll. Klein verwies auf das finanzielle Debakel beim Flugspektakel auf dem Flughafen Hahn, wo die Betreibergesellschaft des Festes "Hahn in Motion" trotz guter Besucherzahlen Verluste einfuhr und Insolvenz anmelden musste. Eine weiteres Argument der Fest-Kritiker war der geplante Termin: Neben der von vielen ins Feld geführten Konkurrenz zur Wittlicher Säubrenner-Kirmes, verwies Peter Kockelmann (SPD) darauf, dass am gleichen Wochenende das Dudeldorfer Krautwischfest stattfinden und Trier mit der Römer-Aktion "Brot und Spiele" um Besucher buhlen wird. Er kritisierte auch, dass die meisten Gastronomen der Stadt bisher nicht in die Planung einbezogen waren. Zudem bezeichneten manche Kritiker das Fest als Konkurrenz für die Innenstadt, während Thomas Barkhausen seine Ablehnung mit der Werbewirkung für die fliegerische Nutzung der Ex-Airbase begründete.

Die Festverfechter plädierten dafür, den Flugplatz nicht getrennt von der Innenstadt zu betrachten. Eine Konkurrenz zur City oder zu Veranstaltungen andernorts vermochte unter anderem Hermann Schlösser (CDU) nicht zu erkennen, da unterschiedliche Zielgruppen angesprochen würden. "Die Stadt muss Vorreiter sein", forderte er und betonte die Werbewirkung - durchaus auch mit Blick auf eine fliegerische Zukunft des Geländes. Eine von einigen geforderte Teilung des Risikos hielt derweil Manfred Kürten (SPD) für nicht machbar. Er verwies zudem darauf, dass jedes Fest Bitburg bekannt mache, und schlug ergänzend vor, alle auf dem Flugplatz angesiedelten Betriebe in das Festkonzept mit einzubeziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort