Steigende Kosten, weniger Verbrauch

BITBURG. Der Jahresverlust von 431 523, 53 Euro der Verbandsgemeindewerke Bitburg Land für die Abwasserbeseitigung im Jahr 2004 wird durch allgemeine Rücklagen gedeckt. Das beschloss der VG-Rat bei seiner jüngsten Sitzung.

Kaum hatten sie Platz genommen, konnten sie fast auch schon wieder aufstehen. Die Ratsmitglieder der Verbandsgemeinde (VG) Bitburg Land hakten bei der jüngsten Sitzung die sieben Tagesordnungspunkte zügig ab. Bereits nach 45 Minuten hatten sie alle anstehenden Beschlüsse gefasst - ohne lange Diskussionen. Im Besonderen befassten sich die Ratsmitglieder und VG-Bürgermeister Jürgen Backes mit den Jahresabschlüssen 2004 der VG-Werke in den Betriebszweigen Abwasserbeseitigung sowie Wasserversorgung. Die Prüfung durch Tillmann Hilgenfeld und Tanja Ewen von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Heinrichs und Partner bestätigt bei der Abwasserbeseitigung eine Gesamtbilanzsumme auf der Aktiv- und Passivseite von 48 586 083,78 Euro sowie einen Jahresverlust von 431 523,53 Euro. Im Jahr 2003 lagen die Verluste bei 382 677,18 Euro. Besonders die Rückstellungen bei den Personalkosten für soziale Abgaben, Beihilfen und Altersversorgung schlagen beim erhöhten Fehlbetrag zu Buche: Sie sind um rund 120 000 Euro aufgestockt worden. Einstimmig beschloss der VG-Rat, diese Verluste durch Rücklagen zu decken. Um die Verluste zu reduzieren, sind die Gebühren für die Abwasserbeseitigung im Jahr 2005 gestiegen: Die Schmutzwassergebühr beträgt mittlerweile 2,46 Euro pro Kubikmeter (2004: 2,35 Euro), die Gebühr für das Oberflächenwasser 0,44 Euro pro Kubikmeter (2004: 0,40 Euro). Die Umlage für die Abwasserabgabe wurde für 2005 allerdings um zehn Cent auf 0,25 Euro gesenkt. Bei der Wasserversorgung der VG-Werke Bitburg Land liegt die Bilanzsumme für 2004 bei 16 625 986,10 Euro. In diesem Betriebszweig gibt es im Jahresabschluss ein Minus von 203 942,53 Euro - ebenfalls mehr als im Vorjahr. Zum einen sind auch dort die erhöhten Personalausgaben - beispielsweise für Altersversorgung - Grund für die Verlustsumme. Zum anderen kommen höhere Kosten für die Unterhaltung hinzu sowie mehr Investitionen, höhere Abschreibungen, Zinszahlungen und der rückläufige Wasserverkauf. Im Vergleich zum "Jahrhundertsommer" 2003 wurden rund 50 700 Kubikmeter Wasser weniger verkauft. 2004 lieferten die VG-Werke 838 334 Kubikmeter Wasser in die Haushalte im Bitburger Land. Als Grund dafür gab Fritz Brüders, Leiter der VG-Werke, das sparsamere Konsumverhalten der Einwohner an sowie die steigende Zahl von Brauchwasseranlagen. Auch der Jahresfehlbetrag bei der Wasserversorgung wird nach einstimmigem Beschluss des VG-Rats durch allgemeine Rücklagen ausgeglichen. Um die Verluste bei der Wasserversorgung zu verringern, wurden für 2005 auch dort die Gebühren erhöht: Der Wassergeldpreis ist um fünf Cent auf 1,45 Euro pro Kubikmeter gestiegen, die Zählergebühr von 62 Euro auf 75 Euro.

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