Stopp am Rautenberg

Das wäre das Ende: Im März wurde ein Beschluss zur Offenlage der Pläne des am Rautenberg geplanten Fachmarkt-Zentrums wegen noch offener Fragen vertagt. Heute soll der Bauausschuss im zweiten Anlauf über die gleichen Pläne noch einmal entscheiden. Der Beschluss-Vorschlag der Verwaltung lautet: "Ablehnen".

Bitburg. Von Pleiten, Pech und Pannen ist der Weg des Fachmarkt-Zentrums gekennzeichnet, das seit fünf Jahren an Bitburgs Rautenberg geplant wird. Jüngste Nachricht war, dass der Projektentwickler Jürgen Kramp aus Drolshagen für seine "KR GmbH" Insolvenz angemeldet hat (der TV berichtete). Auch was sein Projekt angeht, ist der Weg von Pannen gepflastert: Gleich zwei Mal hintereinander vertagte der Bauausschuss einstimmig wegen für mangelhaft befundener Planung einen Beschluss zu dem Fachmarkt-Zentrum. Im März dieses Jahres hatte es daran gehangen, dass die erforderlichen Stellplätze nicht in dem gewünschten Umfang nachgewiesen werden konnten und die fußläufige Anbindung des Fachmarkt-Zentrums an die Innenstadt als nicht ausreichend eingestuft wurde (der TV berichtete).

An den Planunterlagen hat sich seither nichts geändert, wohl aber an Kramps Plänen: Er will auf die Nutzung des oberen Stockwerks durch Hotelbetrieb und Fitness-Studio verzichten, aber dennoch das für gut befundene mehrstöckige Volumen des Gebäudes beibehalten. Während Kramp glaubt, damit der Stadt entgegenzukommen, ist die Verwaltung davon ganz und gar nicht überzeugt. "Durch die vorgesehene Beibehaltung der Architektur bei gleichzeitigem Wegfall von Nutzungen würde ein Leerstand entstehen, der aus Gründen einer angestrebten städtebaulich sinnvollen Weiterentwicklung hier nicht gewollt sein kann", heißt es dazu in der Beschlussvorlage, mit der sich der Bauausschuss im öffentlichen Teil seiner heutigen Sitzung (17 Uhr im Rathaus) beschäftigt. Zudem geht Kramp davon aus, dass durch den Verzicht auf Hotel und Fitness-Studio sowie den einst vorgesehenen Ankermieter "C&A" die rund 320 Stellplätze ausreichen werden. Deshalb hält der Projektentwickler es auch nicht für nötig, seine im März vorgelegten Pläne für eine Offenlage noch einmal zu überarbeiten.

Anders die Verwaltung: Sie schlägt den Ausschuss-Mitgliedern vor, Kramps Wunsch auf Offenlage der Pläne abzulehnen. Damit wäre das Bauleitverfahren gestoppt, bis eine überarbeitete Version vorliegt. Unklar ist nach wie vor die Frage, ob sich die Stadt schadensersatzpflichtig macht, wenn sie das Projekt ganz stoppt. Denn einerseits hat Kramp erst grundsätzlich in Planung und Gutachten für das Zen-trum investiert, nachdem die Stadt grundsätzlich "grünes Licht" für das Projekt gegeben hat. Andererseits ist es Kramp nicht gelungen, Vorgaben angemessen umzusetzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort