Streuobst hilft Bauern und Umwelt

IRREL. Ein gemeinsames Logo, eine gemeinsame Marke und überdurchschnittliche Qualität sollen die Obstvermarktung in der Eifel rentierlich machen. Streuobstwiesen dienen der Erhaltung des Naturraums Eifel, haben große ökologische Bedeutung und schaffen zusätzliche Einnahmequellen für Eifellandwirte.

 Geschäftserfolg mit Eifelobst: Rudi Wagner vor seiner modernen Abfüllanlage in der Obstweinkellerei in der Nähe von Eschfeld.Foto: Arnold Kleis

Geschäftserfolg mit Eifelobst: Rudi Wagner vor seiner modernen Abfüllanlage in der Obstweinkellerei in der Nähe von Eschfeld.Foto: Arnold Kleis

"Die Eifel auf dem Weg zur erfolgreichen Obstvermarktung" unter diesem Motto hatten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und die Regionale Entwicklungsgruppe des Kreises Bitburg-Prüm, Erzeuger, Verarbeiter und Gastronomen ins Gemeindehaus nach Irrel eingeladen. Nabu-Vorsitzender Gerd Schmitz skizzierte in seiner Eröffnungsansprache die Ziele der Initiative: "Streuobstwiesen sind ökonomisch und ökologisch wichtig". Der Nabu hält Streuobstwiesen für ein lebendiges Kulturgut in der Eifel, das nur durch eine rentierliche Bewirtschaftung erhalten und ausgeweitet werden kann. Gastronomen zeigen noch wenig Interesse

Was bisher mit den Produktbezeichnungen wie "Eifelrind" und "Eifel Premium" (Schnaps) so erfolgreich auf den Weg gebracht wurde, soll nun auch mit "Eifelobst" versucht werden werden. Die Profis der Vermarktungsagentur Futor aus Trier sollen es richten. Dieter Popp, der Geschäftsführer der Agentur, geht mit großem Optimismus an die neue Aufgabe heran. "Artenvielfalt, natürliches Wachstum und das wechselhafte Klima in der Eifel garantieren bei guter Verarbeitung überdurchschnittliche Qualität und machen eine Aufpreisvermarktung durchaus möglich", sagt er und schließt daraus: "Nicht Quantität, sondern Qualität sind gefordert." Zumal auf diesem Gebiet nicht bei Null angefangen werden muss. Was in der Südeifel seit Generationen zur Landwirtschaft gehört, steckt nun auch in der Nord- und Westeifel in durchaus Erfolg versprechenden Kinderschuhen. Landwirt Karl-Wilhelm Zens aus Zülpich erzählte dazu seine Erfolgsgeschichte: Gemeinsam mit acht Berufskollegen bewirtschaftet er in einer Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts (GbR) auf 80 Hektar seit zehn Jahren Streuobstbäume. Auch Rudi Wagner lieferte ein Positiv-Beispiel: Er betreibt zusammen mit seiner Familie seit 20 Jahren eine Obstweinkellerei in der Nähe von Eschfeld in der Westeifel. Was damals mit einer Tonne Äpfel begann, gipfelt heute in guten Ertragsjahren in 150 Tonnen. Ein Blick auf seine Produktpalette zeigt, dass auch andere Früchte aus der Eifel, wie Himbeeren und Johannisbeeren, sich bestens zum Keltern eignen. Mit einer modernen Abfüllanlage produziert Wagner verbrauchsfertige Säfte und vermarktet diese privat und in Fachgeschäften. Auch er steht Gewehr bei Fuß, um sich mit seiner Erfahrung und seiner modernen Anlage an der neuen Initiative zu beteiligen. Bedauert wurde, dass die regionale Gastronomie der Initiative bisher die kalte Schulter gezeigt hat. Auch zu dieser Veranstaltung kamen - trotz Einladung - keine Gastronomen.

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