Sturm auf die Kelten

SINSPELT/UTSCHEID/KOXHAUSEN. (nam) Nach dem ersten keltischen Fest in der Verbandsgemeinde Neuerburg sind die Organisatoren mit der Resonanz sehr zufrieden. Weitere Veranstaltungen sind geplant.

 Besinnungsweg: Juno Varkki erzählt auf dem Besinnungsweg von der Geschichte der Vorfahren.Foto: Natalie Mainz

Besinnungsweg: Juno Varkki erzählt auf dem Besinnungsweg von der Geschichte der Vorfahren.Foto: Natalie Mainz

Die Gemeinden Sinspelt, Utscheid und Koxhausen haben einen Zeitsprung gemacht: einen Sprung in die Zeit der Kelten. "Alban Eru'in" - die Fete der Sonnenwende - führte die Besucher in die Welt unserer Vorfahren. Sowohl auf dem keltischen Markt in Sinspelt als auch in Utscheid wurden die Keltenfans mit allerlei Köstlichkeiten aus dem Kochbuch ihrer Ahnen verwöhnt: unter anderem mit Holundersaft und Honigwein aus Tonbechern sowie in Asche gegartem Braten. Auch die Mode hat einen Zeitsprung gemacht. Röcke und Hosen mit ärmellosen Kitteln waren bei unseren Vorfahren en vogue. Selbst Bürgermeister Norbert Schneider nahm in Keltentracht am Fest teil. In einem Wäldchen bei Utscheid-Neuhaus führte Organisator Juno Varkki die Besucher rund um das keltische Hügelgrab. Teilweise von historischem Gesang begleitet, erzählte er den Besuchern auf dem so getauften "Besinnungspfad" von der Geschichte und der Kultur des Naturvolks. Auf dem Rundgang ließ sich sogar hier und da ein Druide - ein Keltenpriester - blicken. Und wie es sich für diesen Standort gehört, konnten die Besucher an einem echten Skelett bestaunen, wie die Kelten ihre Mitmenschen bestattet haben. Varkki war zufrieden mit dem Erfolg des ersten Keltenfestes: "Mehr als das sogar", bekräftigt er. Auch die Besucher waren begeistert. Eine Keltenfreundin: "Ich weiß zwar von unserer keltischen Geschichte, das Hügelgrab kannte ich aber noch nicht. Obwohl ich nicht weit von hier wohne." Und das ist auch einer der Hintergründe des Festes: den Einheimischen ihre Geschichte bewusst zu machen. "Unsere Gegend und die keltische Geschichte ist viel älter als Trier und die Römer", sagt Varkki. Den Abschluss fand das Keltenfest am Sonntag in Koxhausen mit einem keltischen Konzert. Vor wenigen Wochen haben die Organisatoren den "Verein zur Förderung von Tradition & Kultur in der Südeifel" gegründet, um die Eifeler Sitten, Gebräuche, Sprache und Traditionen zu erforschen, zu pflegen und weiterzugeben. Dazu zählt der Verein nicht nur die keltische Kultur, sondern alle Überlieferungen aus der Ur- und Frühgeschichte, dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Mit der Unterstützung durch die VG-Verwaltung soll das keltische Erbe zu neuem Leben erweckt und somit die Entwicklung touristischer Angebote gefördert werden, sagte Schneider.

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