Tanz auf dem richtigen Parkett

NETTERSHEIM. Das Management der Zukunftsinitiative Eifel hat nun offiziell damit begonnen, der Holzwirtschaft als wesentliches Kompetenzfeld ihrer strategischen Arbeit Raum zu geben. Forst-Experten aus der gesamten Eifel gaben am Dienstag in Nettersheim den Startschuss.

 Holz ist für die Eifel ein harter Standortfaktor. Experten wollen nun Strategien entwickeln, um die Position am Markt auszubauen. Foto: TV-Archiv/Marion Maier

Holz ist für die Eifel ein harter Standortfaktor. Experten wollen nun Strategien entwickeln, um die Position am Markt auszubauen. Foto: TV-Archiv/Marion Maier

Zehn Landkreise in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, dazu Vertreter der Provinz Lüttich arbeiten seit geraumer Zeit an einer Strategie, die Eifel von innen heraus wirtschaftlich zu stärken. In der so genannten Zukunftsinitiative Eifel sind demnach längst die Weichen gestellt, um die Leistungsfähigkeit eines Gebiets von einer Fläche von 680 000 Hektar mit 890 000 Einwohnern und rund 6,2 Millionen touristischer Übernachtungen weiter auszubauen. Während der Fremdenverkehr in der Eifel-Tourismus-GmbH bereits seit einigen Jahren als "Gesamtpaket" vermarktet wird, und regionale Produkte von Schinken über Edelbrand bis hin zu Eiern und Honig bundesweit in Supermarkt-Regalen zu finden sind, widmen sich die Eifel-Macher nun auch verstärkt der Holzwirtschaft. Im Holzkompetenzzentrum Nettersheim gab es am Dienstagabend die Auftaktveranstaltung, an der mehr als 200 Experten teilnahmen. Nicht ohne Grund: In einem Gutachten wird das Kompetenzfeld Holz- und Forstwirtschaft als ein Wirtschaftsbereich genannt, der besondere strategische Perspektiven bietet. Das weiß auch Manfred Poth, stellvertretender Landrat in Euskirchen, der Holz als den "bedeutendsten nachwachsenden Rohstoff" in der Eifel hervorhob. Wilfried Pracht, Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, gab sich am Dienstag gar euphorisch: "Die Eifel ist im Aufbruch, und auch wir sind im Aufbruch." Alle hätten inzwischen verstanden, dass es sinnvoll sei, näher zusammenzurücken. Nun sollen die Menschen verstehen, dass auch die Verwendung von Holz Sinn mache, denn man wisse sehr wohl, dass es in der Eifel genug davon gebe. Allein Nettersheim verfüge über rund 2500 Hektar Wald. Laut Wilfried Pracht heißt nun das Ziel, Holz als Wirtschaftsfaktor zu erkennen und die entsprechenden logistischen Netzwerke zu stricken. Pracht: "Wir brauchen noch mehr unternehmerischen Geist." Horst-Karl Dengel, Forstamtschef in Euskirchen, plädierte ebenfalls mit Nachdruck für eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung des Rohstoffs Holz. Allein im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel gebe es 75 000 Hektar Wald, 400 000 Festmeter würden jährlich eingeschlagen. Allein für den Energiebedarf erwirtschafte man pro Jahr rund 50 000 Festmeter. Der Umsatz: 15 Millionen Euro. "Wir tanzen auf dem richtigen Parkett", rief der Forstamtschef den Versammlungsteilnehmern zu, denn: "Wald und Holz boomen und sind die Stärken der Eifel." Während die Holzbewirtschafter nun also die ersten Schritte zur strategischen Verbesserung ihres Handelszweigs eingeleitet haben, wird die Zukunftsinitiative Eifel demnächst damit beginnen, auch die Kompetenzfelder Landwirtschaft und Technologie zu beackern.

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