"Tasi" kostet vier Jobs

BITBURG/PLÜTSCHEID. Vier Mitarbeiter der Kreismülldeponie bei Plütscheid verlieren ihre Arbeit, wenn ab heute die 1974 eröffnete Deponie geschlossen wird. Der Wertstoffhof wird weiter betrieben. Die Gebühren für Gewerbemüll steigen.

Am heutigen Mittwoch tritt die "Technische Anleitung Siedlungsabfall und Ablagerungsverordnung" (Tasi) in Kraft. Die Ziele der Tasi sind klar definiert: Abfälle sind soweit wie möglich zu verwerten. Der Schadstoffgehalt der Abfälle ist so gering wie möglich zu halten. Die umweltverträgliche Behandlung und Ablagerung der nichtverwertbaren Abfälle sind sicherzustellen. Unbehandelter Abfall wird nicht mehr gelagert

Dabei ist Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Ablagerung soll so erfolgen, dass die Entsorgungsprobleme von heute nicht auf künftige Generationen verlagert werden. Die Verordnung enthält Anforderungen an die Verwertung, Behandlung und sonstige Entsorgung von Siedlungsabfällen nach dem Stand der Technik. Außerdem enthält sie erforderliche Regelungen, damit das Allgemeinwohl nicht beeinträchtigt wird. Die unmittelbare Folge der Verordnung: Ab heute wird kein unbehandelter Abfall mehr abgelagert. Die Kreismülldeponie in Plütscheid wird geschlossen. Sie diente bisher als Abraumhalde für rund 35 000 Haushalte im Kreis Bitburg-Prüm. Verfüllt wurden bisher gerundet 1,6 Millionen Kubikmeter Müll. Es verbleibt ein nicht gefülltes Restvolumen von etwa 60 000 Kubikmetern. Der Wertstoffhof in Plütscheid wird weiter betrieben. Er wird um Container für die Annahme von Kleinmengen an gemischten Bau- und Abbruchabfällen sowie von Kleinmengen an Hausmüll und hausmüllähnlichem Gewerbeabfall erweitert. In Plütscheid werden ab heute nur noch kleine Mengen Restabfall bis 1000 Kilogramm pro Anlieferung angenommen. Gemischte Bau- und Abbruchabfälle werden in Plütscheid ebenfalls nur in Mengen bis zu 500 Kilogramm angenommen. Auch in der bei der Firma Remondis in Bitburg errichteten Umschlagstelle können entsprechende Mengen an Restabfall abgegeben werden. "Für größere, insbesondere auch gewerbliche Anlieferungen, ist die Zentraldeponie des Zweckverbands A.R.T. in Mertesdorf im Kreis Trier-Saarburg als Direktanlieferstelle bestimmt. Von dort werden die Abfälle einer gesetzeskonformen Behandlung zugeführt", sagte der Pressesprecher der Kreisverwaltung in Bitburg, Rudolf Müller. In Plütscheid wird der Deponiekörper mit Erde abgedeckt und später unter Beachtung von Auflagen abgedichtet. Zur Nachsorge der Deponie gehören die weitere Gasfassung und -verwertung sowie die Sickerwasserreinigung und die Rekultivierung. Dafür sind beim Regiebetrieb Abfallwirtschaft ausreichende finanzielle Rückstellungen gebildet worden. Das aus dem Deponiekörper austretende Sickerwasser wird gefasst und in einer Reinigungsanlage aufbereitet. Im Umfeld der Deponie befinden sich drei Grundwasserbrunnen. Die Qualität des Grundwassers wird regelmäßig geprüft. Laut Deponiebericht 2004 wies das getestete Grundwasser keine erheblichen Beeinträchtigungen auf. Die Analyseberichte werden regelmäßig der Genehmigungsbehörde vorgelegt. Bisher waren sieben Mitarbeiter auf der Deponie Plütscheid beschäftigt. Ein weiterer Mitarbeiter arbeitet auf der Erddeponie in Rittersdorf. Für drei der Mitarbeiter endete das Arbeitsverhältnis gestern, bei einem weiteren am Jahresende. "Wir sind bemüht, die Leute in eine Anschlussbeschäftigung zu vermitteln", sagt Pressesprecher Müller. Die verbleibenden Mitarbeiter betreiben den Wertstoffhof in Plütscheid, die dortige Sickerwasserreinigungsanlage und die Gasnutzungsanlage sowie die Erddeponien in Rittersdorf und Dudeldorf. Weiterer Bericht: RHEINLAND-PFALZ UND NACHBARN, SEITE 4

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort