Technik im Kuhstall und in der Messehalle

BITBURG. Im Landkreis Bitburg-Prüm schlägt das Herz der rheinpfälzischen Tierhaltung: Mit einer Leistungsschau am Beda-Markt-Wochenende demonstrierten die Landwirte der Region ihren Führungsanspruch. Dunkle Wolken sieht die Branche allerdings aufziehen, wenn es um die Agrarreform der Europäischen Union geht.

Wesentlicher Bestandteil der Frühjahrsmesse in Bitburg ist das Geschehen in und um die Auktionshalle. "Zum einen erfährt der Beda-Markt eine publikumsintensive Aufwertung seines breiten Angebotes und zum anderen bietet sich für den Auktionsplatz Bitburg eine ideale Möglichkeit der Selbstdarstellung", erklärte deshalb auch Bürgermeister Joachim Streit. So konzentrierte sich das Geschehen witterungsbedingt eher auf die Ausstellungen und Aktionen in der Halle. Das Nachsehen hatten die Anbieter unter freiem Himmel, denn der ließ viele Tropfen fallen. Aus den Bereichen Landmaschinen- und Landhandel sowie aus dem gesamten nachgeordneten Handel und Gewerbe waren Aussteller vertreten. Mit moderner Visualisierung wurden die Informationen an den Mann und die Frau gebracht. Kaum ein Stand ohne Notebook und Beamer, modernste Technik ist für Landwirte offensichtlich weder im Stall, noch in der Kommunikation ein Fremdwort. "Wer sich auf dem Beda-Markt 2004 umschaut, ist beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft. Wir sind das Kernland für Tierhaltung in Rheinland-Pfalz. Rund ein Drittel der Milchkühe und etwa ein Viertel der Rinder und Schweine im gesamten Bundesland werden im Landkreis Bitburg-Prüm gehalten", nannte Michael Horper, Vorsitzender des Bauernverbandes im Kreis, interessante Zahlen. "Wer aber aufmerksam verfolgt, was die EU-Agrarpolitik vor hat, dem kann angst und bange werden", sieht Horper dunkle Wolken aufziehen. Die Prämienregelung ist es, die den Landwirten Sorgen bereitet. Die Zuschüsse werden von der Produktion gänzlich abgekoppelt. Geld gibt es dann nur noch für die Erhaltung der Kulturlandschaft und wenige multifunktionale Bereiche. "Die staatlichen Zuschüsse werden sich künftig zu einem beachtlichen Teil nach der Bewirtschaftungsfläche richten. Es wird einen bundesweiten Kampf geben, wie die einzelnen Regionen zurecht kommen", befürchtet Günther Schartz, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. "Wir müssen mit Einigkeit und mit Kampfkraft in die Zukunft gehen, damit Rheinland-Pfalz und die Grünlandgebiete nicht abgehängt werden. Das wäre ein Nachteil für den gesamten ländlichen Raum", mahnte Schartz. Unterdessen formuliert Horper seine Forderungen an die Politik: "Ein gutes Klima für die Landwirtschaft schaffen, das wünschen wir uns an erster Stelle. Die Investitionshilfen müssen erhalten bleiben, weil sie notwendig sind für die Modernisierung unserer Betriebe. Der Bund muss europäische Gelder so verteilen, dass sie auch beim Landwirt ankommen", forderte Horper. Wenn dann noch die Verbraucher auf Qualitätserzeugnisse aus der Eifel setzen und dafür bereit sind, einen vernünftigen Preis zu bezahlen, dann sollte es der Landwirtschaft auch künftig möglich sein, ihr Auskommen zu haben. An qualifiziertem Nachwuchs scheint es jedenfalls nicht zu fehlen: "Wir haben viele sehr gute, junge Betriebsleiter, die sich im harten Wettbewerb um weltweite Marktanteile behaupten können", erläutert Horper. Mehr zum Thema Landwirtschaft auf dem Beda-Markt lesen Sie auf SEITE 12 in dieser Ausgabe.

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