Titel beschreibt das Ziel

BITBURG/PRÜM. Zur Auftaktveranstaltung des Modellprojekts "Erhaltung der Häuslichkeit von demenziell erkrankten Pflegebedürftigen" hatte der Caritasverband Westeifel eingeladen. Neben der Vorstellung der "Fachstelle Demenz" referierte auch Hans Jürgen Götte zu medizinischen Aspekten der Demenzerkrankung.

Als der Arzt die Patientin nach ihrem Vornamen fragte, sagte die 51-Jährige: "Auguste". Als er sie nach ihrem Familienamen fragte, kam dieselbe Antwort. "Und wie heißt ihr Mann?", fragte der Arzt ein letztes Mal. "Ich glaube auch Auguste", sagte die Patientin. Die Begebenheit zwischen Arzt und Patientin ereignete sich im Jahr 1906. Der Arzt war kein anderer als Alois Alzheimer. Nach ihm wurde eine Form der Demenz-Erkrankung benannt: Alzheimer. Seinen kurzen Prolog nutzte der Bitburger Neurologe Hans Jürgen Götte, um in die Tiefe seines Referatthemas "Demenzerkrankung, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten" vorzudringen. Er war zur Auftaktveranstaltung des Modellprojekts "Erhaltung der Häuslichkeit bei demenziell erkrankten Pflegebedürftigen" (kurz: Fachstelle Demenz) des Caritasverbands Westeifel gekommen. Ziel des Projekts ist es, Betroffene und ihre Angehörigen zu beraten und bedarfsorientierte, wohnortnahe Angebote zu entwickeln, um so psychische und physische Entlastung zu schaffen (der TV berichtete). Der Titel sage bereits, was das Ziel des Modellprojekts ist, sagt Monika Dondelinger, Fachbereichsleiterin Lebensraum- und gemeindeorientierte Dienste des Caritasverbands Westeifel. "Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit, gerade auch, wenn sich eine demenzielle Erkrankung einstellt, möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können." Das Erkrankungsrisiko steige mit zunehmendem Lebensalter, sagte Götte. Die Symptome reichten von Vergesslichkeit im Alltag und Sprachproblemen bis hin zu Orientierungsproblemen. "Es gibt Patienten, die den Weg zwischen Bett und Toilette nicht mehr kennen", sagt der Neurologe. Besonders schwer sei es, wenn der Partner an Demenz erkranke. Die Unterstützung der Angehörigen steht daher auch im Vordergrund des Modellprojekts. Projektleiterin Marianne Johanns will Betroffene und deren Angehörige beraten und in Gesprächskreisen unterstützen. Daneben steht sie ehrenamtlichen und professionellen Helfern für Fragen zum Thema Demenz zur Verfügung. Immer wieder in der Fachstelle Demenz gesucht werden ehrenamtliche Helfer. Interessierte melden sich bei Marianne Johanns, Telefon 06561/9671-0. Eine Schulung zur Unterstützung von Angehörigen demenzkranker Menschen startet am 7. Juni und findet jeweils mittwochs von 15 bis 17 Uhr in der Caritas-Sozialstation in Speicher statt. Eine weitere Schulung beginnt am 14. Juni in Neuerburg, umfasst fünf Einheiten (mittwochs 14.30 bis 16.30 Uhr) und wird kostenlos angeboten. Anmeldung: Andrea Seufert, Telefon 06131/ 162050.

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