Tod auf der Kartbahn: Staatsanwalt ermittelt

Zu einem tödlichen Unfall ist es am Montagabend auf der Bitburger Kartbahn gekommen. Aus bisher ungeklärter Ursache prallte ein 18-Jähriger mit einem Kart-Auto gegen einen Reifenstapel und brach sich dabei das Genick. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Jungen feststellen.

 Die Bitburger Kartbahn (rechts eine Archiv-Aufnahme aus dem Jahr 2002) bleibt nach dem tödlichen Unfall von Montag vorerst geschlossen. Wann sie wieder öffnet, ist zurzeit noch unklar TV-Fotos: Dagmar Schommer/Archiv/Ingo Zwank

Die Bitburger Kartbahn (rechts eine Archiv-Aufnahme aus dem Jahr 2002) bleibt nach dem tödlichen Unfall von Montag vorerst geschlossen. Wann sie wieder öffnet, ist zurzeit noch unklar TV-Fotos: Dagmar Schommer/Archiv/Ingo Zwank

Bitburg. "Wollten Sie schon immer einmal Formel-1-Feeling selbst erleben? Bei uns ist das kein Problem. Auf unseren Karts mit den 6,5 PS starken Honda GX200-Motoren drehen Sie mit einer Maximal-Geschwindigkeit von knapp 60 Stundenkilometern Ihre Runden": Mit diesen Sätzen wirbt die Bitburger Indoor-Kartbahn im Internet ( www.kartbahn-bitburg.de) um Kunden. Einer von ihnen ist am Montagabend in der Halle auf dem Flugplatz-Gelände aus bisher noch nicht geklärter Ursache tödlich verunglückt. "Wir machen keine Aussagen"

"Wir machen keine Aussagen, bevor die Unfallursache nicht abschließend geklärt ist", heißt es dazu aus dem Büro des Kartbahn-Geschäftsführers Helmut Alff. Auch die Polizei Bitburg kann sich den Unfallhergang noch nicht erklären: Nachdem der 18-Jährige aus Trier zusammen mit einem Freund bereits mehr als 20 Runden gedreht hatte, prallte er aus ungeklärter Ursache gegen einen Reifenstapel, der am Rande der Bahn aufgebaut war. Nach Zeugen-Aussagen hatten die beiden Jugendlichen keinen Alkohol getrunken und trugen vorschriftsmäßig Schutzhelme. An der Bahn selbst kann es bereits nach Ansicht der Polizei Bitburg nicht gelegen haben, da darauf ja unbeschadet Runde um Runde gefahren wurde. Beim Zusammenstoß mit dem Reifenstapel hat sich der 18-Jährige das Genick gebrochen, wie der herbei geeilte Notarzt feststellte. Obgleich er noch versuchte, den Jungen zu reanimieren, erlag dieser kurz drauf seinen schweren Verletzungen. Ein Freund, der bis dahin hinter dem Unglücksfahrer her gefahren war, konnte der Polizei auch nicht sagen, warum der 18-Jährige von der Fahrbahn abgekommen sein könnte. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft Trier ordnete eine Obduktion der Leiche sowie ein technisches Gutachten für das Kart an. Möglich wäre sowohl, dass das sicher gestellte Kart-Auto einen Defekt hatte, wie auch, dass der Junge aus gesundheitlichen Gründen - Herzinfarkt, Schlaganfall oder ähnliches - aus der Bahn geriet. Die Kartbahn auf dem Industriegelände "Flugplatz Bitburg" ist derzeit geschlossen. Ob sie vor Abschluss der Untersuchungen wieder öffnet, war gestern weder bei der Polizei noch beim Kartbahn-Geschäftsführer selbst in Erfahrung zu bringen. Extra Die Indoor-Kartbahn gehörte einst zum Bestand der vom US-Militär genutzten Gebäude auf dem Bitburger Flugplatz-Gelände. Vor rund zehn Jahren wurde das Gebäude als Kartbahn umgenutzt. Damals erteilte die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm eine immissionsschutz-rechtliche Genehmigung. Für die Prüfung des "rollenden Materials" ist die Gewerbeaufsicht Trier zuständig, die gestern telefonisch für Rückfragen nicht erreichbar war. (scho)

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