Toter nach Magnesium-Verpuffung

BITBURG. (dj) Einer der beiden Männer, die bei der Magnesium-Verpuffung in einem Rüstungsbetrieb im Bitburger Wald schwer verletzt wurden (der TV berichtete), ist am Sonntagnachmittag im Bundeswehr-Zentralkrankenhaus Koblenz seinen schweren Brandverletzungen erlegen. Der zweite Mann befindet sich ebenfalls noch in kritischem Zustand.

Lichterloh standen die beiden Arbeiter am vergangen Mittwoch plötzlich in Flammen. Sie waren gerade mit dem Umzug des Ablegers der griechischen Rüstungsfirma "Ordtech Industries" von Luxemburg nach Bitburg-Mötsch beschäftigt. Beim Einräumen der Materialien, darunter Magnesium und Teflon, hatte vermutlich kurz vor dem Unglück eine Plastikbox ohne Deckel mit etwa einem Kilo Magnesium-Pulver in der prallen Sonne gestanden und hatte sich selbst entzündet und ist dabei verpufft. Manfred Groben von der Struktur- und Genehmigungs-Direktion (SGD) Nord geht zurzeit davon aus, dass sich der Unfall so ereignet hat. Die Ermittlungen der SGD Nord und der Kriminalpolizei laufen jedoch noch.Werner Scherer, Betriebsleiter des griechischen Firmen-Ablegers, alarmierte sofort nach dem Unfall die Rettungskräfte. Mit Hubschraubern war einer der Verletzten in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen, der zweite in das Bundeswehr-Krankenhaus nach Koblenz geflogen worden. Die Verbrennungen und Vergiftungen des 25-jährigen Arbeiters, der in Koblenz behandelt wurde, waren jedoch so schwer, dass er am Sonntagnachmittag starb. Auch der andere Mann befindet sich noch in einem sehr kritischen Zustand.

Das Gelände am östlichen Rand der ehemaligen US-Airbase in Bitburg wurde von den Amerikanern früher als Munitionsdepot genutzt. Nach dem Abzug der Soldaten hat ein Pyrotechnikunternehmer das Gelände als Lager gekauft. Einen Teil davon hat er kürzlich an die griechische Rüstungsfirma "Ordtech" vermietet. In Bitburg sollten Leuchtkörper aus Teflon und Magnesium hergestellt werden. Die wie kleinere Getränkedosen aussehenden Teile werden von Militärmaschinen während des Flugs gezündet und abgeworfen, um gegnerische Raketen zu täuschen.

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