Trautes Heim, lautes Heim

Im ersten Quartal 2009 sollen Planungsvarianten für den Straßenausbau in Hohensonne präsentiert werden. Eine Option ist, dass Häuser entlang der B 51 abgerissen werden und die Trasse verlegt wird.

Aach-Hohensonne. Als der Landesbetrieb Mobilität im Januar 2008 im Gemeinderat Aach die Pläne für den kreuzungsfreien Ausbau im Ortsteil Hohensonne vorstellte (der TV berichtete), kam aus den Zuschauerreihen ein Zwischenruf, der sinngemäß lautete: "Reißt doch die Häuser an der B 51 ab, dann habt ihr Platz für einen Lärmschutzwall." Den Hohensonnern, leidgeprüfte Anwohner der viel befahrenen B 51, war spätestens zu diesem Zeitpunkt klar, dass die Straßenplaner die lange geforderte Umgehung wohl endgültig zu den Akten gelegt haben. Umso mehr rückte der Lärmschutz in den Fokus, doch dafür ist an der eng an die Bebauung von Hohensonne heranreichenden Bundesstraße kein Platz.

Mittlerweile ist der Abriss von vier Häusern auf der rechten Fahrbahnseite in Fahrtrichtung Bitburg keine Fiktion mehr, sondern eine echte Option. Die Hausbesitzer hatten im Auftrag des LBM schon Besuch von Mitarbeitern des Katasteramts, die die Grundstücke vermessen und die Häuser begutachtet haben. Zwei Hausbesitzern wurden nach TV-Informationen schon Bewertungen mit Kaufsummen zugestellt; in beiden Fällen wird aber der Preis als zu niedrig erachtet. Grundsätzlich sind aber alle Anwohner zum Verkauf bereit, womit der Weg frei wäre für eine westliche Verschwenkung der Straße, eine Tieferlegung um einige Meter und den Bau von Lärmschutzwällen.

Die Hausbesitzer hoffen darauf, dass die Verträge bald unter Dach und Fach sind und sie für einen Neuanfang planen können. "Drei von uns sind schon Anfang 70", sagt Matthias Kessler (71), "wir können nicht noch jahrelang warten. In maximal einem Jahr müssen wir wissen, wo wir dran sind." Wie für Kessler könnten auch für Rudolf Kimmlingen (71) die Tage in seinem Geburtshaus gezählt sein. Beide Häuser sind gut in Schuss, verkaufen wollen die Ehepaare ihr Eigentum, zu dem auch große Grundstücke gehören, allerdings nur bei einem akzeptablen Preis.

Machbarkeitsstudie in Arbeit



Die Gutachten seien noch nicht in Gänze abgeschlossen, teilt der LBM auf Anfrage unserer Zeitung mit. Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt nur darum, die Bereitschaft zum Verkauf auszuloten; man befinde sich noch nicht im Stadium der Grunderwerbsverhandlungen.

Im ersten Quartal 2009 will der Landesbetrieb Mobilität der Gemeinde und den Bürgern die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorstellen. Laut LBM kristallisierten sich zwei Planungsvarianten heraus.

Meinung

Hohensonne braucht Klarheit

Wenn schon davon auszugehen ist, dass eine Umgehungsstraße für Hohensonne ins Reich der Fabel entschwunden ist, dann sollten die Straßenplaner wenigstens aus den Möglichkeiten, die ihnen jetzt noch bleiben, das Beste für die Bürger herausholen. Die Lösung könnte ein Maßnahmenpaket bringen: Abriss der östlich der B 51 liegenden Häuser, Verlegung der Straße, wirksamer Lärmschutz. Anfang 2009 sollen schon die Bagger anrücken, um am Ortsausgang in Fahrtrichtung Bitburg mit dem kreuzungsfreien Ausbau zu beginnen, wie er jetzt auch in Neuhaus realisiert wird. Bevor es aber so weit ist, sollten alle Bewohner wissen, was auf sie zukommt. Das gilt für die Kaufverhandlungen mit den Hauseigentümern ebenso wie für die Hohensonner auf der anderen Seite der B 51, die berechtigterweise auf nachhaltigen Schutz vor Fahrzeuglärm sowie sichere Einmündungsbereiche und Fußgängerwege drängen. Die Straßenplaner sollten jetzt schnell handeln! a.follmann@volksfreund.de

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