Tritt vors Schienbein

Die jüngste Sitzung des Stadtrats war ein für Kyllburger Verhältnisse ungewöhnlich stark gewürztes Menü. Mancher Beobachter hatte angesichts der üblichen Harmonie und Einstimmigkeit schon vergessen, dass drei Fraktionen im Rat vertreten sind.

Die SPD besaß für ihren Beigeordneten-Wunsch ein gutes Argument. Doch ebenso nachvollziehbar ist die Marschroute der CDU eingedenk des SPD-Wahl-Engagements für Stadtbürgermeister Müller und gegen CDU-Kandidat Böcker. Wo bei der Beigeordnetenwahl die fünf Nein-Stimmen herkamen, ließe sich nur spekulieren. Es wäre jedenfalls eine saubere Lösung gewesen, einen Gegenkandidaten aufzustellen, statt erst die Attacke abzublasen und dann dem einzigen Kandidaten im Schutz der geheimen Abstimmung schnöde vors Schienbein zu treten. Zum Glück scheint keine Seite nachtragend zu sein. Alle Ratsmitglieder fuhren anschließend in der gewohnt sachlich-kollegialen Zusammenarbeit fort. Zum Wohl der Stadt, wie es immer so schön heißt. Allerdings könnte es SPD und Liste Keppers nicht schaden, wenn beide Fraktionen hin und wieder ihr inhaltliches Profil schärften. m.hormes@volksfreund.de

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