Über 8000 Arbeitsstunden für das neue Idenheimer Gemeindehaus

Idenheim · Mit viel Eigenleistung wird der Verwaltungstrakt der ehemaligen Hauptschule Idenheim zum Gemeindehaus umgebaut. Das Projekt kann sich sehen lassen - der Rest dahinter aber weniger.

 Der schöne Hintergrund: VG-Bürgermeister Josef Junk und Ortsbürgermeisterin Ingrid Penning vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Schule, das nun zum Gemeindehaus umgebaut wurde. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der schöne Hintergrund: VG-Bürgermeister Josef Junk und Ortsbürgermeisterin Ingrid Penning vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Schule, das nun zum Gemeindehaus umgebaut wurde. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"
 Der Schandfleck: der alte Klassentrakt, für den es noch keine Verwendung gibt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der Schandfleck: der alte Klassentrakt, für den es noch keine Verwendung gibt. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Ortstermin auf dem Schulhof der ehemaligen Konrad-Adenauer-Hauptschule Idenheim. Einst haben sich hier in der großen Pause rund 500 Schüler aufgehalten.

Gut 40 Jahre später stehen dort lediglich Ingrid Penning und Josef Junk. Penning ist Ortsbürgermeisterin in Idenheim, und der ebenfalls dort lebende Junk ist Bürgermeister der VG Bitburger Land. Beide blicken zufrieden auf das ehemalige Verwaltungsgebäude der Schule. Die Umrisse des Gebäudes, zu dem auch die Aula gehört, sind noch die gleichen wie vor 40 Jahren. Ansonsten aber gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Von der Trostlosigkeit, die der Baukörper nach der Schließung der Schule vor neun Jahren versprühte, ist nichts mehr übrig. Denn aus dem Verwaltungsgebäude wird derzeit das neue Dorfgemeinschaftshaus der Idenheimer.

"Bis jetzt wurden schon mehr als 8000 Arbeitsstunden geleistet", sagt Penning, die von dem Engagement der vielen Helfer ganz begeistert ist und stolz auf das zeigt, was alles geleistet wurde. Allein die Steine der 600 Quadratmeter großen Pflasterfläche im Außenbereich seien an nur drei Samstagen verlegt worden. Und auch im Inneren habe die Gemeinde fast alles selbst gemacht, was möglich war - seien es die modernen Decken und Lichteinlässe oder aber die umfassende Elektrotechnik. "Wir haben das große Glück, dass wir wirklich gute Handwerker aus allen Bereichen haben", sagt Penning.

830 000 Euro sind für den Umbau veranschlagt. Das Land übernimmt 470 000 Euro. Den Rest trägt die Gemeinde, die den Verwaltungstrakt samt Aula von der VG übernommen hat. Die Verbandsgemeinde hätte nichts dagegen, wenn die Gemeinde auch den Klassentrakt übernehmen würde. Tut sie aber nicht.

Womit wir dann bei dem wären, was Penning und Junk sehen, wenn sie auf dem Schulhof in die andere Richtung blicken. Dort hat sich in den vergangenen Jahren recht wenig getan. Der alte Klassentrakt verrottet. Und das Einzige, was ihn davon abhalten wird, ist womöglich der Abriss.

Erst hatte die VG eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, dann vor gut drei Jahren ein Interessensbekundungsverfahren in die Wege geleitet. Doch die in der Machbarkeitsstudie aufgegriffene Überlegung, im Klassentrakt des am Ortsrand gelegenen Hauptschulgebäudes Wohnungen zu schaffen, fand nicht das gewünschte Interesse. Wie Junk erklärt, gebe es derzeit nur noch einen potenziellen Investor, mit dem man im Gespräch sei. Zunächst müsse allerdings noch geklärt werden, inwieweit sich das Land an einem solchen Pilotprojekt beteiligen würde, sagt der VG-Bürgermeister.

Es bleibt also weiterhin ungewiss. Weshalb Plan B immer wahrscheinlicher wird. Der nämlich sieht vor, den Klassentrakt abzureißen. "Es nützt ja nichts: Wir als Ortsgemeinde können es nicht stemmen", sagt Penning. "Und wenn sich kein Investor findet, müssen wir leider um den Abriss bitten", fügt sie hinzu.
Letzteres wäre für Junk und Penning zwar bedauerlich, hätte aber zumindest den Vorteil, dass auf dem dann frei werdenden Gelände neues Bauland ausgewiesen werden könnte. "Die Nachfrage ist da", sagt Penning. Die gibt es laut Junk im Übrigen auch für neue Wohnungen im alten Klassentrakt. Es muss sich eben nur jemand finden, der es macht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort