Übers Ziel hinaus

Mit toten Krähen andere Krähen zu verjagen, mag ja ein probates Mittel sein. Mit dieser Methode ist der Landwirt aber dann doch wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Dies gilt ebenso für den Jäger, der sich da in den Dienst einer eher wenig waidgerechten Sache gestellt hat.

Es geht nicht darum, dass die Vogel-Kadaver das Bild einer heilen Land-Welt stören. Und niemand ist ein Öko-Weichei, weil er die eigenwillige Vogelscheuche für zu makaber hält, als dass sie in die Eifel des 21. Jahrhunderts passt. Denn es gibt sicher ästhetischere und weniger archaische Mittel, das Silo zu schützen. Die eigenwillige Vogelscheuche ist aber glücklicherweise ein Einzelfall. Ansonsten würde die halbe Eifel über Tage hinweg zugehangen sein mit verwesenden Vögeln. Und das tut sie nicht, da die Aktion mit den toten Vögeln haarscharf am Rande der Geschmacklosigkeit angesiedelt ist und wohl nur bei einem kleinen Teil der Landwirte positiv beurteilt wird. Schließlich ist der Respekt im Umgang mit Lebewesen eine Grundbedingung in diesem Beruf. Und der zeigt sich nicht darin, mit toten Krähen andere Krähen verjagen zu wollen. h.jansen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort