Unfälle, Fehlalarme und Personalprobleme

Das Jahr 2008 war für die Freiwillige Feuerwehr Bitburg von zahlreichen Einsätzen geprägt - der Chlorgasunfall im Cascade war einer von vielen ungewöhnlichen. Tagsüber bleibt die Personalsituation weiterhin problematisch.

Bitburg. (jk) Mit ihrem Hobby retten sie anderen Menschen das Leben: Auch 2008 waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bitburg wieder im Einsatz, um Brände zu löschen, Verletzte zu bergen oder verschlossene Türen zu öffnen. Rund 1500 Einsatzstunden haben die Feuerwehrleute dabei abgeleistet. Einen Teil ihrer Freizeit opfern sie zudem für die regelmäßigen Übungen. Beim Löschzug Stadtmitte stehen diese dreimal monatlich auf dem Programm. Zusätzlich trainieren die einzelnen Fachbereiche, unter anderem die Taucherstaffel und der Gefahrstoffzug.

"Es war schon ein eher ereignisreiches Jahr", resümiert Manfred Burbach, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bitburg. Zu insgesamt 161 Einsätzen unterschiedlichen Umfangs mussten er und seine Kollegen zwischen Januar und Mitte Dezember ausrücken. Einige davon sind den Wehrmännern in deutlicher Erinnerung geblieben. Beispielsweise ein Verkehrsunfall mit zwei Toten Ende Januar auf der B 51 zwischen Bitburg und Fließem. Zwei Fahrzeuge waren hier frontal zusammengestoßen. Dramatische Ausmaße hatte auch der schwere Unfall auf der B 51 an der Abfahrt zum Flugplatz Bitburg im Juni. Ein Toter und viele Verletzte waren die Bilanz der Karambolage, bei der die Feuerwehr mit etwa 30 Mann im Einsatz war. Ebenfalls "nicht die Regel" ist laut Burbach der Chlorgasunfall im Cascade Erlebnisbad gewesen. 25 Feuerwehrleute sind deshalb Mitte Oktober mit sechs Fahrzeugen ausgerückt.

"Demotivierend sind die Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen", sagt der Wehrleiter. An bestimmten Stellen im Stadtgebiet werde regelmäßig von den Systemen Alarm ausgelöst, ohne dass es dort wirklich brenne. Die Feuerwehr rücke selbstverständlich trotzdem jedes Mal aus.

An der schwierigen Personalsituation hat sich 2008 wenig geändert. Zwar sind in den Löschzügen Stadtmitte, Masholder, Matzen, Erdorf, Stahl und Mötsch zusammen 164 Mitglieder aktiv und 36 Jugendliche in der Ausbildung. "Aber tagsüber fehlt das Personal", erklärt Burbach. Deshalb wolle die Feuerwehr in Zukunft versuchen, Mitarbeiter der Stadt- sowie der Verbandsgemeindeverwaltung zum Feuerwehrdienst zu animieren. Dieses Jahr sei unterdessen in die Tagesalarmbereitschaft investiert worden. Für rund 7000 Euro habe die Stadt deshalb 40 Meldeempfänger angeschafft. Überdies wurde in Kooperation von Stadt, Kreis und der Bitburger Brauerei eine neue Atemschutzwerkstatt mit einer Reinigungsmaschine für Chemikalienschutzanzüge angeschafft.

Hintergrund Die Brandbekämpfung hat in der diesjährigen Bilanz der Feuerwehr nur einen Anteil von etwa 20 Prozent. Einen ähnlichen Wert erreichen auch die Fehlalarme. Bei den restlichen Einsätzen handelt es sich hauptsächlich um Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, die Beseitigung von Ölspuren oder ausgelaufenen Betriebsstoffen sowie Türöffnungen. Ein Großereignis für die Feuerwehr war das Unwetter Anfang Juli. Die Wehrmänner mussten insgesamt 19-mal ausrücken, um Bäume von der Straße zu räumen, Gebäudeschäden abzusichern oder Keller auszupumpen. (jk)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort