Unfall, Absturz, Unwetter

Am Samstag hat der Eifelkreis Bitburg-Prüm in der größten Katastrophenschutz-Übung, die es dort jemals gab, einen intensiven Selbsttest erlebt. 600 Menschen waren im Einsatz um verschiedene Schreckens-Szenarien so realitätsnah wie möglich durchzuspielen.

 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes bergen bei der Katastrophenschutzübung eine von 50 „Verletzten“, die nach einem inszenierten Busunglück bei Dudeldorf zu beklagen sind. TV-Foto: Katharina Hammermann

Helfer des Deutschen Roten Kreuzes bergen bei der Katastrophenschutzübung eine von 50 „Verletzten“, die nach einem inszenierten Busunglück bei Dudeldorf zu beklagen sind. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. Wie gut ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm im Falle einer Katastrophe gewappnet? Und wie gut gelingt den Einsatzkräften das Zusammenspiel? Auf diese Fragen dürfte es bald eine Antwort geben, denn am Wochenende hat sich im Eifelkreis die größte Katastrophenschutzübung abgespielt, die es dort jemals gab.

Rund 600 Menschen waren am Samstag im Einsatz, um sieben verschiedene Schadensszenarien so realistisch wie möglich durchzuspielen. Die meisten von ihnen ehrenamtliche Feuerwehrleute, DRK-, THW-, oder DLRG-Helfer, aber auch Polizisten, Notärzte, deutsche und amerikanische Militärangehörige oder Verwaltungsmitarbeiter. Aus anderen Gegenden Deutschlands waren die rund 50 Verletzten-Darsteller angereist, aber auch diejenigen, deren Aufgabe es war, zu beobachten und zu beurteilen, wie gut es den Eifeler Einsatzkräften gelingt, die Herausforderungen zu bewältigen.

Um alles so realistisch wie möglich zu gestalten, war geheim gehalten worden, welche Katastrophen eintreten würden, sodass weder klar war, wo noch weswegen im Laufe des Tages die Sirenen ertönen würden. Drei Szenarien wurden lediglich in der Theorie durchgespielt, darunter neben einem Unwetter und einer Massenkarambolage auch der Absturz einer amerikanischen A 10 unmittelbar über dem Ort Niederweis. Überprüft wurde, ob die Entscheidungen, die die Technische Einsatzleitung nach Bekanntwerden der Unglücke getroffen hat, angemessen waren.

Vier andere Szenearien hingegen wurden detailgetreu nachgestellt. Bereits in der Nacht waren die Orte des Geschehens vorbereitet worden:

Auf der B 50 ist es bei Dudeldorf zu einem Busunglück mit 50 Verletzen gekommen.

Bei Herforst hat ein LKW auf einer Brücke schwere Betonplatten verloren. Diese haben ein mit zwei Menschen besetztes Auto begraben.

In der Kyll sind zwei Tanks entdeckt worden, aus denen Chemikalien austreten.

Auf einem Bauernhof bei Kyllburgweiler hat sich Düngemittel entzündet.

Eine abschließende Bewertung der rund 30 000 Euro teuren Übung (15 000 davon zahlt der Bund) gibt es noch nicht, jedoch eine erste Analyse. "Wir haben den Krieg gewonnen, aber er hätte besser gewonnen werden können", sagte Kreisfeuerwehrinspekteur Berthold Reichertz.

Es seien Fehler passiert, sagte auch Landrat Roger Graef. Doch dazu sei die Übung ja auch gedacht: Schwachstellen festzustellen, um daran arbeiten zu können.

Reportage auf

Meinung

Danke für die Hilfe!

Die Analyse wird zeigen, wo die Stärken und Schwächen des lokalen Katastrophenschutzes liegen. Eines jedoch hat die Übung jetzt schon gezeigt: Ohne die tausenden ehrenamtlichen Helfer des Eifelkreises ginge im Falle des Falles gar nichts. Chemikalien würden einfach in die Flüsse laufen, Häuser abbrennen, Menschen verbluten. Ohne Ehrenamt kein Katastrophenschutz. Auch die meisten derer, die am Samstag im Einsatz waren, haben dies freiwillig getan. Und sie werden das gleiche tun, wenn tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Danke dafür! k.hammermann@volksfreund.de

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