Hillesheim. (bb) Jetzt steht der weiße Geländewagen mit dem Dauner Kennzeichen und dem Aufdruck der französischen Vereinsbezeichnung - "A.S.A.O. - Association Solidarité Afrique de L'Ouest" - wieder im Hillesheimer Rosenweg. Von hier aus war Götz Krieger im Sommer 2006 unmittelbar nach Ende des letzten seiner 35 Schuljahre als Lehrer für Französisch, Erdkunde, Sozialkunde und Sport an der Augustiner-Realschule auf eigene Kosten nach Burkina Faso aufgebrochen: In Begleitung eines französischen Freundes hatte er Frankreich und Spanien durchquert, hatte sich in Malaga mit Karl-Wilhelm Simonis und Christoph Bröhl vom Solidaritätskreis-Vorstand getroffen, war durch Marokko, Mauretanien und Mali gefahren und hatte nach rund 30 Tagen Burkina Faso erreicht. Zweimal in der Zeit bis zur Abreise im Juni 2007 - zu Weihnachten und zu Ostern - war er nach Hause geflogen.Und wenn Götz Krieger dem Trierischen Volksfreund von "meiner Bleibe in meinem Dorf" erzählt, meint er eines der vier von dem Verein erbauten Lehrerhäuser in einem Dorf in der Nähe der zweitgrößten Stadt Burkina Fasos. Da eines der Häuser nicht gebraucht wurde, bezog Götz Krieger es, richtete es mit dem Nötigsten ein und machte es zu seiner Einsatzzentrale. Meistens war er unterwegs, insgesamt mehr als 30 000 Kilometer. "Unser Weißer ist wieder da!", hätten die Leute in den Dörfern, in denen der Verein bereits tätig gewesen war, ihm zugerufen. Die Einheimischen hätten Respekt vor der Kontrolle der Weißen, berichtet Krieger. Mit Nachdruck und zuweilen mit Strenge habe er die Dorfbewohner auf Missstände aufmerksam gemacht. Seien sie doch bei der Fertigstellung von Gebäuden und Brunnen und bei der Anlage von schattigen Alleen ausdrücklich ermahnt worden, alles zu hegen und zu pflegen."Es muss noch sehr viel getan werden"

Wenn Götz Krieger sagt: "Die Problematik war uns in diesem Ausmaß nicht bewusst", meint er zu Beschneidung, Teenagerschwangerschaften, Abtreibung, und Aids. "Katastrophal", erklärt er und berichtet von Aktionen an den Schulen. "Ich habe Informationsmaterial und Filme beschafft und Lehrer auf die Dringlichkeit der Aufklärung hingewiesen", erzählt er. "Aber es muss noch sehr viel getan werden", weiß er.Und wenn Götz Krieger sagt: "Ich glaube, bald", ist dies seine Antwort auf die Frage nach einer weiteren Reise zu den Menschen in Burkina Faso. HINTERGRUND Solidaritätskreis Westafrika e.V.: Der von Karl-Wilhelm Simonis gegründete Verein engagiert sich seit 1990 in allen Regionen Burkina Fasos. Zu den Grundsätzen gehört, dass Projekte nur in Orten durchgeführt werden, in denen sich jemand bereit erklärt, bei der Realisierung mitzuhelfen und die Bevölkerung zu motivieren. Mitglieder des Vereins besuchen regelmäßig die Dörfer, um sich einen Eindruck vom Zustand der Bauprojekte zu verschaffen. Von 1990 bis heute hat der Verein die Errichtung von 42 Colléges mit 29 Verwaltungstrakten, 81 Grundschulen, 247 Lehrerhäusern, einer Gesundheitsstation, einem Internat und einem Frauenförderzentrum sowie die Bohrung von 61 Brunnen finanziert. Es wurden 4 529 018 Euro investiert; das Geld stammt aus Zuschüssen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und aus Spenden. Kontakt: Vorsitzender Karl-Wilhelm Simonis, Martinstraße 6, Postfach 1248, 54576 Hillesheim, Telefon 06593/987814, Fax: 06593/987848, E-Mail: charly@notarsimonis.de; Zweiter Vorsitzender Götz Krieger, Rosenweg 6, 54576 Hillesheim, Telefon 06593/8235, E-Mail: goetz.krieger@gmx.de. Internet: www.solidaritaetskreis.de. Spendenkonto: Nr. 2010171 bei der KSK Vulkaneifel, BLZ 58651240. (bb)