Unterricht am Möchelberg

Lissendorf. (kth) Bei der Bevölkerung und den Schulkindern hieß die Lissendorfer Grundschule schon seit jeher Schule am Möchelberg. Nun ist der Name auch offiziell genehmigt, und das wurde ganz groß gefeiert.

Die Turnhalle der Grundschule hatte sich in eine Festhalle verwandelt. Die gesamte Lissendorfer Schulgemeinschaft einschließlich zahlreicher ehemaliger Lehrer, Pfarrer Reinhard Mallmann, Verbandsbürgermeister Werner Arenz und Ortsbürgermeister Lothar Schuhn waren gekommen, um den neuen Schulnamen aus der Taufe zu heben. Was hätte bei der Namensfindung näher gelegen als die Bezeichnung Möchelberg, ist doch die 497 Meter hohe Erhebung vulkanischen Ursprungs prägender Teil des Ortsbilds der etwa 1000-Seelen-Gemeinde an der Oberen Kyll. Alle fünf Grundschulklassen hatten sich lange auf das Schulfest vorbereitet, und zusammen mit ihren Lehrern und Schulleiterin Jutta Krämer-Eis ein buntes Schauprogramm auf die Beine gestellt. Die Jüngsten des ersten Schuljahrs übernahmen die Gästebegrüßung. Fast zwei Stunden lang ging es weiter mit tanzen, singen und bewegen. Kartoffeltanz, "Akrobaten sind im Dorf", Jonglieren mit Tüchern, Trampelpolka, Rösselsprung und Siebensprung-Tanz wurden aufgeführt. Große Bilder hatten die Grundschüler gemalt und vermittelten damit einen Einblick in die Lissendorfer Schulgeschichte. Schon vor 350 Jahren wurde in dem Eifeldorf unterrichtet, obwohl es noch kein Schulhaus gab. Damals war es der Küster der Pfarrgemeinde, der den Kindern im Winter Lesen und Schreiben beibrachte. Erst in der Preußenzeit nach 1815 wurde das Schulwesen ausgebaut. 1849 wurde in der Nähe der Kirche erstmals ein Schulgebäude errichtet. Ein Lehrer war für alle Kinder zuständig. Ab 1911 stand das Schulhaus auch für landwirtschaftliche Fortbildung zur Verfügung. Während des Ersten Weltkrieges fielen viele Unterrichtsstunden aus, weil die Kinder verstärkt in der Landwirtschaft helfen mussten. Das Schulhaus in seiner heutigen Form wurde 1957 eingeweiht, die Turnhalle auf der gegenüber liegenden Straßenseite einige Jahre später. In jüngster Zeit kümmert sich ein Förderkreis engagiert um die Belange der Lissendorfer Grundschule, die auch von den Kindern aus den Nachbarorten Birgel, Steffeln, Auel, Basberg und Lenerath besucht wird.

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